Es gab gleich mehrere Anlässe für die Freiwillige Feuerwehr Owen, um sich beim Gemeinderat Gehör zu verschaffen. Einer davon ist der Feuerwehrbedarfsplan 2021 bis 2026. Den knapp 50 Seiten umfassenden Plan stellte Kommandant Markus Taxis dem Gemeinderat vor. Er gibt einen detaillierten Einblick in die gesamte Struktur, beispielsweise über Verkehrs- und Anfahrtswege und die Anfahrzeiten, den Fuhrpark- und Gerätebestand, die Mannschaftsstärke samt Ausbildungsstand und die Löschwasserversorgung mit kritischen „Objekten“, die weit außerhalb des Städtles liegen.
Von den 320 Gewerbebetrieben werden 15 von der Feuerwehr mit dem Attribut „besondere Gefahren“ eingestuft. Ein abgelegenes Gebäude ist nicht nur die allseits bekannte Burg Teck, sondern auch zwei Aussiedlerhöfe. Erschwerend kommt bei dem beliebten Ausflugsziel der Anfahrtsweg dazu. Für die vier Kilometer werden 15 Minuten Fahrzeit gerechnet, bei den Aussiedlerhöfen Richtung Beuren sind es zehn Minuten.
Mit Baujahr 1991 ist der „SW 1000“ – ein Schlauchwagen – nun doch schon etwas in die Jahre gekommen. Die Stadt braucht dieses Fahrzeug, da es vom Ortskern weit entfernte Gebäude – darunter auch Schafställe und Feldschuppen – mit keiner beziehungsweise nicht ausreichender Löschwasserversorgung gibt. „Von Zeit zu Zeit müssen die Fahrzeuge einfach ersetzt werden. Wir haben den Beschaffungszeitraum schon auseinandergezogen. Der Schlauchwagen ist 30 Jahre alt, wenn wir ihn außer Dienst nehmen. Der Unimog, das Löschgruppenfahrzeug LF 8 mit Baujahr 1984, wird ersetzt, wenn es 43 Jahre alt ist“, zeigte Markus Taxis die Feuerwehr-Zeiträume auf.
Nur zwei Feuerwehrleute haben in dem SW 1000 Platz. „Mit ihm können nur Schlauchleitungen verlegt werden – nix anderes. Insgesamt sind es 840 Meter. Unsere Überlegung war: Durch was
alt sein, wenn er ersetzt wird.
können wir es ersetzen?“, sagte der Kommandant. Die Antwort: ein Gerätewagen Transport, also ein GW-T. Bis zu sechs Leute können darin mitfahren, im hinteren Teil befindet sich eine Ladefläche für Rollcontainer. „Wir können das Fahrzeug anlassspezifisch nutzen: Sandsäcke bei Hochwasser, Schläuche bei einem Brandfall, Bindemittel bei einem Ölunfall. Damit können wir eine Lücke zum zweiten Löschfahrzeug schließen. Außerdem sind wir damit sehr flexibel“, begründete Markus Taxis die Entscheidung für den GW-T.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig, das gewünschte Fahrzeug im Wert von etwa 200 000 Euro im kommenden Jahr zu beschaffen. Zudem wurde die Verwaltung beauftragt, einen Zuschussantrag für den GW-T zu stellen. Auch dem Feuerwehrbedarfsplan 2021 bis 2026 stimmte das Gremium einhellig zu.
Dann gab es noch einige Betrachtungen zum Feuerwehrgerätehaus, das mitten im Oberstädtle nahe dem Rathaus liegt. Damit sind zwar kurze Anfahrtswege im Ort garantiert – aber die historisch bedingte Bebauung bedeutet auch enge Straßenverhältnisse samt Parkdruck. „Die Zu- und Abfahrtssituation ist manchmal sehr schwierig. Aber wir haben es immer geschafft, in der entsprechend vorgegebenen Zeit mit dem ersten Fahrzeug am Einsatzort zu sein“, stellte der Kommandant klar und führte weiter aus: „Bei den verschiedenen Sanierungsmaßnahmen in den vergangenen Jahren wurde aus dem Feuerwehrmagazin das Maximum herausgeholt, aber ein gewisser Mangel bleibt. Wir wissen alle, dass es kein Neubau ist.“
In diesem Zusammenhang konnte Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger für die Freiwillige Feuerwehr einen Hoffnungsschimmer am Horizont aufzeigen: „Mit einem Neubau an anderer Stelle können wir in fünf bis zehn Jahren rechnen“, sagte sie. Dies würde mit der möglichen Ortsumfahrung zusammenhängen.