Lenninger Tal

Der Maientag hält Owen auf Trab

Kinderfest Dieser Tag steht ganz im Zeichen der Jüngsten. Ein ganzes Städtchen feiert seinen Nachwuchs, der eine tolle Vorstellung in der Teckhalle bietet. Von Iris Häfner

Das läuft wie am Schnürchen. Bei strahlendem Sonnenschein führen die Kinder im Sonntagsstaat - die Mädchen noch mit Blumenkränzchen geschmückt - im Schulhof ihren Bändertanz auf, bei dem alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort verheddert und dann wieder entwirrt wird. Den Startschuss für den Tanz hat die Stadtkapelle gegeben. Schon frühmorgens sind die Musikanten bei fast frostigen Temperaturen durch den Ort gezogen und haben mit ihren Ständchen für einen schwungvollen Start in den Tag für die Owener gesorgt.

Den Kindern bahnt die Stadtkapelle auch den Weg von der Schule zum Rathausplatz, wo der Zug schon von Bürgermeisterin Verena Grötzinger auf dem Balkon erwartet wird. Die begrüßt ihre „lieben Moiakäfer“ huldvoll von ihrer hohen Warte aus. Den Eisheiligen ist es zu verdanken, dass das Kinderfest nicht unterm Blätterdach des Maienwasens stattfindet, sondern in der warmen Teckhalle. „Ich freue mich schon auf die wundervolle Vorstellung und bin schon gespannt, wer der kleine Wassermann oder die kleine Hexe sein wird - und auf all die andern“, sagt Verena Grötzinger.

Am Nachmittag sind es wieder die Musiker, die vorangehen und die bunte Kinderschar von der Lauter über das Oberstädtchen zur Teckhalle leiten. Dort angekommen, sind die Schüler wegen der Vorführung mit ihrer Aufregung nicht allein. „Ich fühle mich ein bisschen wie als Erstklässlerin und bin auch aufgeregt“, verrät Susanne Niemeyer, denn es ist ihr erster Maitag als Rektorin der Owener Sibylle-von-der-Teck-Grundschule. Und dann geht die Vorführung auch schon los. Die Schulchefin beamt alle in das Jahr 3019. Die Menschen leben in Raumschiffen. Ein Mädchen entdeckt ein bedrucktes, viereckiges Etwas und zeigt es ihrer Freundin. „Das Ding ist ein Buch und uralt“, finden sie dank Google raus - und schwupp, schon wird die erste Geschichte von Otfried Preußler lebendig.

Das kleine Gespenst erwacht in seiner Truhe um Punkt Mitternacht mit dem Glockenschlag aus seinem Schlaf und besucht seinen Freund, den Uhu Schuhu. Der kennt den Trick mit der Uhr, weshalb der große Wunsch für den kleinen Geist in Erfüllung geht und er auch bei Tag die Welt erkunden kann. Dabei hat er viele Begegnungen. Er stößt auf der viel befahrenen Kreuzung auf Bobbycars und einen Polizisten und kämpft erfolgreich gegen den schwedischen General Thorsten Thorstenson. Am Ende ist das kleine Gespenst froh, als die Uhr für ihn richtig herum gedreht wird, damit er wieder nachts umhergeistern kann. Denn: „Bei Nacht ist das Städtchen Owen doch am schönsten.“

Bunt geht es beim kleinen Wassermann zu, der seine Freunde nach seinem langen Winterschlaf im Weiher besucht. Da sind die grünen Frösche, rote Krebse, gelbe Enten und viele Fische in allen erdenklichen Farben. Sogar Meerjungfrauen und „Blubb-Blubb-Taucher“ tummeln sich im Wasser. Es folgt der Räuber Hotzenplotz mit seinen sieben Messern und einer Pistole, der für Aufregung im sonst so friedlichen Owen sorgt. Als der von Kaspar und dem Polizisten dingfest gemacht ist, steigt ein tolles Fest auf dem großes Platz, das irgendwie an den Maientag erinnert. Am Ende hat die kleine Hexe ihren Auftritt. Auch wenn ihr die böse Mume Rumpumpel mitsamt der Oberhexe das Leben schwer macht, gewinnt sie den Kampf gegen das Böse in der lang ersehnten Walpurgisnacht und tanzt noch lange mit ihrem Freund, dem Raben Abraxas, auf dem Blocksberg.

Die Vorstellung ist zu Ende, und die Akteure stürmen ins Freie unter dem Teckberg. Dort stehen schon die Wurstwalze und die Kletterbäume bereit, die es zu erstürmen und erklimmen gilt.

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