Lenningen. Wenn sich Kinder bedroht fühlen oder vielleicht nur ein Pflaster brauchen, haben sie neuerdings in Lenningen ausgewiesene Zufluchtsorte. Neun Läden beziehungsweise Betriebe haben sich bereit erklärt, Kindern in Not zu helfen. Als Erkennungszeichen dient das Logo der Kelly-Insel - erkennbar an einer Palme mit freundlichem Gesicht und dem Schriftzug „Ich helfe dir“. Lenningen ist damit die 35. Gemeinde im Landkreis Esslingen, die bei dem Projekt mitmacht.
Claudia Nothwang, Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins Teck, hatte sich dafür eingesetzt. Beim Startschuss vor dem Oberlenninger Rathaus sagt sie: „In Owen bewähren sich die Kelly-Inseln seit zehn Jahren gut.“ Es habe zum Glück nie große Vorkommnisse gegeben. Die Anlaufstellen bedeuteten aber ein Stück Sicherheit. Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht ist überzeugt, Kindern wird auch in Geschäften ohne Siegel geholfen. Er will sich jedoch dafür einsetzen, dass noch mehr Läden, die in den Lenninger Ortsteilen auf den Schulwegen liegen, bei dem Projekt einsteigen. Wie Andreas Koch, Vorstandsvorsitzender des Vereins Kelly-Insel, betont, geht es auch um Kriminalprävention. So gibt es unter anderem Unterrichtsmaterial für die Schulen wie einen Film und ein Konzept, mit dem Kinder lernen, sich zu behaupten. „Es ist nicht allein der ,Bepper‘ an der Tür, sondern es geht darum, dass das Projekt lebt.“ Zu den Kooperationspartnern gehören Ehrenamtliche genauso wie die Polizei.
Gekommen war zum offiziellen Auftakt deshalb auch Kirchheims Revierleiter Jürgen Ringhofer. „Der Schutz der Kinder muss weiterhin gestärkt werden“, so der Beamte. Er vergleicht die Kelly-Inseln mit Feuerwehrfahrzeugen: „Alle sind froh, wenn man sie nicht braucht. Genauso froh ist man aber, wenn sie im Notfall da sind.“Anke Kirsammer
Lenninger Betriebe, die ebenfalls „Kelly-Insel“ werden wollen, können sich per E-Mail an den HGV Teck wenden unter info@hgv-teck.de