Lenninger Tal

Die „Holzer“ packen kräftig zu

Der erste Owener Landschaftspflegetag ist dank vieler Helfer ein voller Erfolg – Doppelt so viel Fläche gepflegt wie geplant

Emsiges Treiben am Hang zwischen Owen und der Teck – Der Owener Albverein hatte zur Landschaftspflege eingeladen und freute sich über die vielen tatkräftigen Helfer.

Zwischen Owen und der Teck herrscht am Landschaftspflegetag emsiges Treiben.Foto: Thomas Krytzner

Zwischen Owen und der Teck herrscht am Landschaftspflegetag emsiges Treiben. Foto: Thomas Krytzner

Owen. Gerechnet habe man mit fünf bis zehn Helfern, sagt Norbert Rumberger und freut sich, dass über 20 „Holzer“ dem Aufruf gefolgt waren. Der erste Owener Landschaftspflegetag in dieser Form war ein voller Erfolg. Aufgrund der vielen Helfer konnte doppelt soviel Fläche bearbeitet werden wie geplant.

Zu tun gab es viel. Brombeersträucher hatten sich auf den Hügeln am Teckberg ausgebreitet und verhinderten das natürliche Wachstum von etlichen Pflanzenarten. Jetzt ging es den Sträuchern im Gewann Klaffert an den Kragen. Der Albverein Owen hatte die Bürger zu „Owen erleben und pflegen“ eingeladen. Landschaftspfleger Jörg Schmid unterstützte die Aktion mit fachlicher und maschineller Unterstützung, die „Holzer“ brachten ihre eigenen Gartengeräte wie Rechen, Gabel oder Astschere mit. Selbst Bürgermeisterin Verena Grötzinger ließ es sich nicht nehmen, tatkräftig mitzuhelfen. So waren denn die Aufgaben schnell verteilt: Das Schneiden mit Motorsägen wurde von den Fachkräften in Schutzausrüstung vorgenommen, die Helfer kehrten mit ihren Rechen das Gehölz zusammen und häuften es auf.

Jörg Schmid erzählt: „Das abgeschnittene Gehölz wird zu Holzschnitzel kleingehäckselt und kann so zur Energiegewinnung verwendet werden.“ So ist der Natur doppelt geholfen, einerseits erlaube man mit der Pflegeaktion, dass vielen Pflanzenarten und der Tierwelt Lebensraum zurückgegeben werde, andererseits wurde durch das parallele Aufsammeln des Mülls auch gleich der Boden gesäubert. Norbert Rumberger ergänzt, dass solche Aktionen für die Zukunft und Nachhaltigkeit wichtig seien. Stefan Tischer, Naturschutzwart beim Albverein, war deswegen auch in den Schulen unterwegs. Zudem habe man im Oktober mit den Schulen eine Markungsputzete im Tiefenbachtal durchgeführt und die Kinder seien entrüstet gewesen, wie viel Abfall entlang der Straße lag. „Das ist pädagogisch wertvoll“, sagte Verena Grötzinger.

Mitten im Gespräch ist plötzlich ein lautes Blöken zu vernehmen; eine Herde Schafe kommt über die Hügel und scheint die Arbeit der emsigen Holzer zu kontrollieren. „Das muss sogar sein“, erklärt Jörg Schmid. „Wenn wir hier nur zurückschneiden würden, wäre der Boden in kurzer Zeit tot. Die Schafe sorgen mit dem weiteren Abgrasen dafür, dass Leben in den Boden kommt.“ Die Landschaftspflege soll zur permanenten Angelegenheit werden, freut sich Norbert Rumberger, die enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sporne an. „Die Jugend brauchen wir besonders, denn sie ist unsere Zukunft. Aus diesem Grund sei der Albverein sehr aktiv. Man organisiere den Owener Nordic Walking Lauf als Halbmarathon und bei der Wintersonnwendfeier kriegen die Kinder bei der Wanderung Fackeln. Viele gemeinschaftliche Aktionen mit anderen Vereinen ergänzen das Jahresprogramm beim Albverein.

Ein erneutes freudiges Blöken unterbricht jäh die Gespräche: Die Schafe scheinen mit der Arbeit der Owener Holzer zufrieden zu sein.