Lenninger Tal

Die Löcher sollen weichen

Sanierung Marode – dieses wenig schmeichelhafte Attribut haftet der Owener Steingaustraße an: Sowohl die Wasserleitung als auch der Aufbau sind in diesem Zustand. Dem soll abgeholfen werden. Von Iris Häfner

Die Steingaustraße ist in keinem guten Zustand und wird saniert. Foto: Jean-Luc Jacques
Die Steingaustraße ist in keinem guten Zustand und wird saniert. Foto: Jean-Luc Jacques

Jeder, der in letzter Zeit durchgefahren ist, weiß, dass die Steingaustraße in einem schlechten Zustand ist“, redete Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger nicht lange um den heißen Brei herum. Was zu tun ist, erläuterte Michael Künschner vom Ingenieurbüro „infra-teck“ dem Gemeinderat.

„Sie haben drei Achsen in Nord-Süd-Richtung: B 465, Neue Straße und Steingaustraße“, ist sich der Planer der Bedeutung der Straße bewusst. Schon 2016 wurde in der letztgenannten gegraben, da die Wasserleitung zügig ausgewechselt werden musste. Nun soll also der „große Wurf“ in Angriff genommen werden, wenngleich nur knapp zehn Hausanschlüsse betroffen sind. „Die Kanalisation ist ein bisschen speziell, denn die Tiefe des Abwasserkanals ist relativ gering“, sagte der Planer. Zwei Meter beträgt der Abstand zwischen Oberkante Kanal und Straße. Deshalb ist auch der Abstand zwischen Wasser- und Abwasserleitung nicht üppig. Würden die Abwasserrohre nicht tiefer gelegt, wäre gerade mal 25 Zentimeter „Luft“ zwischen beiden Systemen. Selbst wenn die Leitung einen Meter tiefer als bislang verlegt wird, seien die zusätzlichen Kosten vergleichsweise gering.

Die Mängel im Abwasserkanal könnten zwar mit einem Schlauchliner behoben werden, aber wenn wegen der Wasserleitung sowieso die Straße offen ist, rät der Planer für die Kompletterneuerung. „Das wäre sonst ein Riesen-Flickwerk“, sagte Michael Künschner. Zudem empfahl er, den Kanal tiefer zu legen. In die Kreuzung zum Rinnenweg soll so wenig wie möglich eingegriffen werden, damit der Verkehr fließen kann. „Das ist ein neuralgischer Punkt“, sagte Ulrich Raichle. Bei Unwetter würden einem bei Feuerwehreinsätzen dort die Schachtdeckel „um die Ohren fliegen“. Diese Aussage bestätigten die Berechnungen des Planers, der sich des hydraulischen Problems im Rinnenweg bewusst ist. „Die Kanäle sind überlastet“, so Michael Künschner. Allerdings wird es hier so schnell keine Veränderung geben. Die Sanierung beschränkt sich auf die Steingaustraße, die selbst in einem schlechten Zustand ist. In manchen Bereichen schaut der Schotter schon raus, an anderen Stellen gibt es Setzungen von fünf bis zehn Zentimetern.

Ulrich Raichle regte einen „historischen Ausbau“ an. „Die Steingaustraße war ursprünglich die alte Ortsdurchfahrt, bevor es die Bundesstraße gab. Das sollten wir nicht aus den Augen verlieren“, sagte er. Im Bereich der Grabenbrücke ist die Straße deshalb gepflastert. Dies stieß jedoch sofort auf Gegenwind. „Das Pflaster muss raus - historische Straße hin oder her. Fährt ein Auto drüber, ist das laut und es rasselt“, widersprach Reiner Kerzinger. Ins gleiche Horn blies Hans-Jörg Schmid. „Das war eine Fehlentscheidung, zu der stehe ich. Morgens um vier geht der Verkehr lost, und dann ist‘s aus mit Schlafen“, sagte er.

Michael Künschner geht von einer rund viermonatigen Bauzeit aus. Begonnen werden soll im Frühjahr 2019. „Wegen der Wassernotversorgung sollten wir nicht vor April beginnen, damit wir keine Frostprobleme haben“, erklärte der Ingenieur. Im Winter ist deshalb die Ausschreibung geplant.