Lenninger Tal

Die Orgel sorgt für größeres Gotteshaus

In Lenningen sind am Denkmaltag das Schlössle und die Johanneskirche offen

Als Offizieller Partner sind am Denkmaltag, Sonntag, 11. September, in Lenningen zwei Baudenkmale geöffnet: Schlössle und Johanneskirche.

Die 1809 erbaute Gruol-Orgel in der Schopflocher Johanneskirche ist eine der wenigen noch weitgehend im Original erhaltenen Orge
Die 1809 erbaute Gruol-Orgel in der Schopflocher Johanneskirche ist eine der wenigen noch weitgehend im Original erhaltenen Orgeln aus dieser Zeit auf der Schwäbischen Alb. Beim Denkmaltag am kommenden Sonntag wird das Instrument bei Orgelvorführungen präsentiert.Fotos: Jörg Bächle, Jean-Luc Jacques

Lenningen. Das Schlössle in Oberlenningen kann von 11 bis 17 Uhr besichtigt werden. Erbaut wurde der Fachwerkbau von 1593 bis 1596. Er blieb als charakteristischer Ortsadelssitz des späten Mittelalters fast unverändert erhalten. Das Schlössle wurde in den 1990er-Jahren grundlegend restauriert und saniert. In den Obergeschossen sind noch Wand- und Deckenmalereien, Teile des historischen Schieferbodens sowie die Wand einer ehemaligen Küche erhalten. Die mittelalterlichen Fensterläden vor den großen Fenstern der Wohnstuben wurden rekonstruiert. Im Eingangsbereich zeigt das Hausmuseum Funde aus den Kellergewölben und Zwischenböden. Am Denkmaltag ist im Schlössle in den Räumen der Gemeindebücherei und des Museums für Papier- und Buchkunst auch die soeben eröffnete Ausstellung von Izumi Yanagiya zu sehen: „11.03.11 Erinnerungen an Fukushima“ nennt die aus Japan stammende und in Reutlingen lebende Künstlerin ihre Papierarbeiten. Führungen werden von den Mitgliedern des Förderkreises Schlössle angeboten.

In Schopfloch hat die Johannes­kirche nach dem Gottesdienst bis 18 Uhr geöffnet. Die heutige Saalkirche mit dreiseitig umlaufender Empore wurde 1782 anstelle einer älteren erbaut. 1809 erhielt das Gotteshaus eine neue große Orgel – und dafür musste die Kirche erweitert werden! Die Orgel wurde von Johann Victor Gruol d. Ä. aus Bissingen erbaut. Sie ist eine der wenigen noch fast im Original erhaltenen Orgeln aus dieser Zeit auf der Schwäbischen Alb. Sie wurde 1949 ins Denkmalverzeichnis eingetragen. Kanzel und Kruzifix stammen vermutlich aus der Vorgängerkirche, ein prächtiger WMF-Kronleuchter von 1912 sowie ein Altarkreuz von Ulrich Henn (1969) vervollständigen die Ausstattung des hellen, einladenden Kirchenraums.

Den Auftakt in Schopfloch bildet um 10 Uhr ein musikalischer Gottesdienst zum Thema des Denkmaltags „Denkmale gemeinsam erhalten“ mit Organist Stefan Lipka. Dieses Motto trifft die Lage in Schopfloch genau: Die kleine Schopflocher Kirchengemeinde hat derzeit eine Kirchenrenovierung zu stemmen: Von den Gesamtkosten von 243 000 Euro müssen 40 000 Euro aus Spenden aufgebracht werden. Zahlreiche Aktionen gab es im Dorf in diesem Jahr bereits. Viele Vereine und Personen haben hierzu beigetragen. Angeregt von diesen Aktionen und Konzerten wurden in den vergangenen zwei Jahren bereits 18 000 Euro gespendet.

Am Denkmaltag werden Führungen und Orgelvorführungen angeboten. Unter dem Motto „Mit Händel durch den Tag“ spielen Heilmut Kwoka (Violine) und Stefan Lipka (Orgel) Musik von Georg Friedrich Händel um 11, 14 und 14.30 Uhr. pm

renovierte restaurierte Gruol-Orgel in Schopfloch
renovierte restaurierte Gruol-Orgel in Schopfloch