Lenninger Tal

Die Owener Brüder Smith in Charleston

Auswanderung Vortrag über „Wirtschaftsflüchtlinge des 18. Jahrhunderts“ am morgigen Freitag in der Bernhardskapelle

Owen. Über ein aktuelles Thema spricht der Archivar und Historiker Dr. Jürgen Lotterer am morgigen Freitag, 19.30 Uhr, in der Owener Bernhardskapelle: „Wirtschaftsflüchtlinge des 18. Jahrhunderts – Owener Auswanderer in Amerika“. Im Vorgespräch sagt er, dass sich die Menschen zu allen Zeiten auf den Weg gemacht hätten, um fern der Heimat ein besseres Auskommen zu finden. Aus Württemberg seien bereits im späten 18. Jahrhundert viele Menschen ausgewandert – teils in die „Großreiche des Ostens“, also ins Habsburgerreich oder ins Zarenreich, teils aber auch schon nach Amerika, in die neue Welt im Westen. Die Hauptmotivation sei immer eine ökonomische gewesen.

Eine wichtige Quelle hat Jürgen Lotterer, der im Stadtarchiv Stuttgart für das Sachgebiet „nichtamtliche Überlieferung“ zuständig ist, in einem Familiennachlass gefunden: die „Beschreibung meiner Reise nach Charlestown“, die Eber­hardine Christiane Lotter 1786/87 handschriftlich verfasst hat. Sie war ihrem Mann nach South Carolina gefolgt, um zu sondieren, ob sie dort mit der gesamten Familie ein neues Leben aufbauen könnte.

In dieser Überlieferung sind auch die beiden Owener Brüder Christoph Friedrich und Johann Christian Schmid (1745 bis 1819 bzw. 1750 bis 1801) erwähnt. In Charleston machten sie als Kaufleute, Geldverleiher und Reisplantagenbesitzer eine Karriere, wie sie ihnen in der württembergischen Heimat mit ihren Zunftzwängen niemals möglich gewesen wäre. Wer mehr über die Gebrüder Smith aus Owen erfahren möchte, ist morgen bei der Veranstaltung des Förderkreises Alt-Owen genau richtig.Andreas Volz