Lenninger Tal

Dieb schweigt zu seinen Einbrüchen

Gericht Ein Ganoven-Duo hat die Region unsicher gemacht. Der Mann muss jetzt sechs Jahre und drei Monate hinter Gitter.

Symbolbild

Region. Für einen 36-jährigen vorbestraften bosnischen Einbrecher schließen sich nach seiner letzten Einbruchserie im Kirchheimer Umland jetzt die Gefängnistüren für sechs Jahre und drei Monate. Das Stuttgarter Landgericht sprach ihn gestern nach wochenlanger Verhandlung des 14-fachen Wohnungseinbruchs schuldig. Seine 42-jährige Freundin kam als Mittäterin mit dreieinhalb Jahren Haft davon.

Das Duo hatte Wohngebiete in Kirchheim und Umgebung von Mitte Januar bis zur Festnahme am 19. Februar unsicher gemacht. Obwohl der 36-Jährige erst Mitte vergangenen Jahres aus der Haft entlassen wurde, begann er zusammen mit seiner Freundin neue nächtliche Beutezüge. Für einen immer wieder rückfälligen Einbrecher sei eine deutliche Strafe angesagt, hatte selbst die Anklägerin betont. Seine sechs Jahre ältere Freundin, die aus Serbien stammt, hat auch schon eine Diebstahl-Vorstrafe im Register. Doch sie hat - im Gegensatz zu ihrem neben ihr sitzenden Freund - ein Geständnis abgelegt. Auch die Tatsache, dass die Frau selbst nur jeweils Schmiere stand, brachte ihr Strafrabatt ein.

Da der 36-Jährige zu den Vorwürfen geschwiegen hatte, sahen es die Richter als erwiesen, dass er den Hauptteil der Schuld trägt. Auch eine eindeutig DNA-Analyse bestätigte diese Vermutung.

Beute in Lenningen gelagert

Von den erbeuteten Stücken konnte ein Großteil den Besitzern zurückgegeben werden, da man in der Wohnung der Freundin in Lenningen eine Art Lagerstätte fand. Die Wohnung im Lenninger Tannenweg lag von einem der Einbruchsorte 300 Meter entfernt. Den Wert der Beute taxiert das Gericht auf über 10 000 Euro. Für die Aufzählung der Beutestücke benötigte das Gericht gestern im Urteil allein 20 Minuten. Die Einbruchs-Sachschäden summieren sich ebenfalls auf 10 000 Euro. In einem Einfamilienhaus in Kirchheim zum Beispiel kostete die Reparatur eines Rollladens und einer Terrassentür 9 500 Euro.

Die Staatsanwältin beantragte sieben Jahren Haft für den 36-Jährigen, die Stuttgarter Richter schickten ihn gestern für sechseinviertel Jahre hinter Gitter. Mit einbezogen wurde dabei noch ein Strafrest von früher. Dazu muss er noch eine widerrufene Bewährungsstrafe von fast einem Jahr absitzen.

Seine Mittäterin hatte mehr Glück bei Gericht. Statt der beantragten vier Jahre Haft wurde sie zu drei Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Eine weitere Frau, die bei der Kirchheimer Einbruchserie dabei gewesen sein soll, wird sich demnächst vor dem Amtsgericht Kirchheim verantworten müssen. Bernd Winck­ler