Lenninger Tal

Ein gelungener „Christmas-Cocktail“

Adventskonzert Die Lenninger Schulen stellen bei ihrer gemeinsamen Veranstaltung in der Oberlenninger Kirche die „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens in den Mittelpunkt. Von Günter Kahlert

Zum Schluss des Adventskonzerts waren alle auf der Bühne.Foto: Günter Kahlert
Zum Schluss des Adventskonzerts waren alle auf der Bühne.Foto: Günter Kahlert

Das war ein ganz schöner Auftrieb. Realschule, Werkrealschule, Grundschule, Musikschule und der Lehrerchor mit etlichen „Ehemaligen“ - alle sind beim Adventskonzert in der Oberlenninger Kirche Mariä Himmelfahrt dabei. Verteilt auf Chöre, Orchester, zwei Bands und die Theatergruppe kommen da gut 140 Beteiligte zusammen. Ein echtes Gemeinschafts-Event, an dem alle mit Lust an der Sache mitmachen. Mittendrin als Leiterin, Koordinatorin und Regisseurin Annegret Führinger. Sie zieht die Fäden der Veranstaltung.

Was im letzten Jahr noch ein Experiment war - die Kombination von Weihnachts-Theater und Weihnachts-Musik - ist in diesem Jahr keine Frage. „Klar wollten wir das wieder machen, nachdem es 2017 so super funktioniert hat“, meint die Musikpädagogin von der Realschule. Also „Brainstorming“ in den Sommerferien mit Konrektorin und Theaterleiterin Christine van Dornick. Ergebnis: Auswahl der „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens, passend dazu vom Realschulchor „Christmas Carols“, wie die Weihnachtslieder im angelsächsischen Raum genannt werden.

In der Geschichte geht es um Ebenezer Scrooge, einen übel gelaunten, hartherzigen Geizkragen, der Weihnachten und die Menschen hasst. Es dürfte eine der weltweit bekanntesten Weihnachtsgeschichten sein und eine der ältesten. Von drei Weihnachtsgeistern, die ihn nacheinander mit seinem Leben und der Zukunft konfrontieren, wird Scrooge geläutert und zu einem besseren Menschen.

Das Ganze ist eingebettet in ein Gesamtprogramm mit sehr unterschiedlichen musikalischen Akzenten. Die perfekte Einstimmung mit Vera Reinolds Musikschulorchester, auch sie hat sich traditionelle „Christmas Carols“ ausgesucht. Logisch, dass da ein wunderbar gefühlvolles „Green­sleeves“ nicht fehlen darf. Den Kontrapunkt liefert Andrej Podvinski, der mit seinen Blechbläsern von der Werkrealschule bei traditionellen deutschen Weihnachtsliedern durchaus auch schräge Akzente setzte. Für die Pop-Abteilung ist Werkrealschul-Lehrer Joachim Maier mit seiner Band zuständig, in der klassischen Besetzung Gitarre, Keyboards, Bass, Schlagzeug, Gesang. Was fehlt noch? Der Grundschulchor. Nach zwei Jahren Pause sind die Kleinsten auch wieder mit von der Weihnachts-Partie, in Obhut ihrer Chorleiterin Sophie Stierle. Hört sich alles nach einem abenteuerlichen Cocktail an, ist es auch - aber ein gelungener.

Im Mittelpunkt stand natürlich das Theaterstück. Die 13 Mitglieder der Theater-AG von Christine van Dornick sind am Start. Elf sind neu dabei, nur sieben Mal konnte geprobt werden. Das Ergebnis ist wirklich bemerkenswert. Die Fünft- und Sechst-Klässler bringen die Geschichte gut rüber, agieren fast schon routiniert. Dass da auch mal ein kleiner Hänger dabei ist - geschenkt. Die Theater-AG ist schließlich kein Crash-Kurs zum Profi-Schauspieler. Christine van Dornick hat aber ganz offensichtlich ein feines Gespür für die Kinder und ihr Selbstvertrauen.

Das Gleiche gilt für Annegret Führinger und ihren Chor. 80 Kinder und Jugendliche zu einem Chor zusammenzufügen, ist ganz sicher nicht einfach. Ihre „Christmas Carols“ wie „Go, tell it on the mountain“ oder „I saw three ships“ sind wirklich klasse. Das instrumentale Grundgerüst dazu liefert wie gewohnt ihr Kollege Matthias Bender am Klavier,

Dann das große Finale. Erst der 30-köpfige Lehrerchor und danach „We wish you a merry christmas“ mit allen Beteiligten im Altarraum der Kirche. Die „Bühne“ rammelvoll, ein echtes „Wimmelbild“. Am Schluss nochmal riesiger Applaus und zufriedene, entspannte Gesichter bei allen Beteiligten. Geschafft! Und es war richtig gut.