Lenninger Tal

Ein traditionsreicher Berufsstand in Not

Die Schäferei im Land ist auf dem Rückzug. Die Anzahl der Schafe, die in Baden-Württemberg dafür sorgen, dass typische Kulturlandschaften mit Wacholderheiden und Magerrasen erhalten bleiben und nicht zuwachsen, ist in den vergangenen Jahrzehnten von rund 900 000 auf derzeit noch 216 000 geschrumpft. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 30 Prozent. Ähnlich dramatisch sieht das Bild bei der Zahl der Betriebe aus, die in den vergangenen zehn Jahren im selben Maß zurückging. Heute gibt es landesweit noch 1 300 Schafzuchtbetriebe in Baden-Württemberg und 180 hauptamtliche Schäfer. Hauptprobleme sind die schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und fehlender Nachwuchs. Pro Jahr werden im Land nur noch zwei bis drei Schäferinnen und Schäfer ausgebildet. Das Land hat 2015 die Förderung für Betriebe, die in der Landschaftspflege tätig sind deutlich aufgestockt und 200 000 Euro für ein Forschungsprojekt zum Schutz der Herden vor der wachsenden Gefahr durch Wölfe und Luchse zur Verfügung gestellt. Pro Jahr werden bis zu 10 000 Schafe durch Wildtiere auf der Weide gerissen.bk