Lenninger Tal

Eine flotte Schnecke erzeugt Strom

Zeitungsartikel von 2010 - TB - Teckbote
Zeitungsartikel von 2010 - TB - Teckbote

Seit zehn Jahren ist Wolfgang Braun in Brucken auch als der „Strom-Müller“ bekannt. Zu verdanken hat er diesen Titel einer ökologisch einwandfreien Investition. Damals schwebte die nagelneue und tonnenschwere archimedische Schraube über den Dächern seines historischen Mühlenanwesens. Passgenau wurde sie in den Kanalabschnitt direkt hinter der Mühlenmauer vom Haken des großen Krans gelassen. Zu diesem Schritt hat sich Wolfgang Braun entschlossen, weil an der alten Turbine der Zahn der Zeit genagt hat, die bis dahin für den Strom sorgte. Die einfache Technik der Schnecke hat den Mühlenbesitzer überzeugt. Dank der dynamischen Abwärtsbewegung des Wassers wird Strom produziert. Auch sonst gibt sich die Schnecke unkompliziert: Ihr ist egal, wieviel Wasser im Kanal zur Verfügung steht - sie kommt mit viel, wenig oder gar keinem kühlen Nass zurecht. Notfalls bleibt sie einfach stehen. Zudem verträgt sich die Schnecke gut mit Fischen und anderem Flussgetier. Wer durch den Rechen schlüpft, hat eine kleine Achterbahnfahrt vor sich. Außer von einem möglichen Drehwurm befallen, bleiben die Tiere unversehrt. ih