Lenninger Tal

Engagement bekommt Unterstützung

Lenninger Feuerwehr gründet Förderverein – Im Fokus steht die Nachwuchsgewinnung

Seit Kurzem gibt es in Lenningen den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr. In dem kann jeder Bürger Mitglied werden, der die Floriansjünger unterstützen will, ohne der aktiven Wehr ­beitreten zu müssen.

Die stolzen Gründungsmitglieder: Wer dem Förderverein der Lenninger Floriansjünger beitreten will, ist jederzeit willkommen. Fot
Die stolzen Gründungsmitglieder: Wer dem Förderverein der Lenninger Floriansjünger beitreten will, ist jederzeit willkommen. Foto: Daniela Haußmann

Lenningen. Seit wenigen Wochen gibt es in Lenningen den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Lenningen. Jochen Mendl, Günter Hummel, Falk Holder, Manuel Stauch, Clemens Löw, Kurt Vollmer und Christoph Schmid haben ihn initiiert. Die Gründung eines gemeinnützigen Fördervereins bietet vielfältige Vorteile, wie Jochen Mendl weiß. Denn mit ihm lassen sich Informationskampagnen, Marketingmaßnahmen und auch Fundraisingprojekte besser und leichter realisieren, da der Verein die aktive Wehr entlastet, die sich damit voll auf ihre ureigensten Kernaufgaben konzentrieren kann.

Zweck des gemeinnützigen Vereins ist laut Gründungsmitglied Günter Hummel das Sammeln von Spenden zur Anschaffung von Geräten und Ausrüstungsgegenständen für die Feuerwehr, die Förderung der Jugendarbeit und der lokalen Feuerwehrtradition sowie von Veranstaltungen, die der Ausbildung dienen. Hummel betont, dass der Förderverein keine Geräte wie Fahrzeuge, Einsatzkleidung oder Geräte beschafft. „Das ist immer noch Aufgabe der Kommune, die Träger der örtlichen Feuerwehr ist“, macht Günter Hummel deutlich. „In Lenningen läuft die Zusammenarbeit mit Verwaltung und Gemeinderat hervorragend. Von beiden werden wir immer unterstützt, aber es gibt eben Bereiche, in denen sich die Feuerwehr über ihre Kernaufgaben hinaus engagiert und die soll der Verein unterstützen.“

Im Fokus steht vor allem die Jugendarbeit. In den vergangenen Jahren ist es zunehmend schwieriger geworden, Nachwuchs zu gewinnen und zu fördern. „Wir stehen dabei in Konkurrenz zu Ganztagesschule und örtlichen Vereinen“, sagt Kassenwart Manuel Stauch. „Gleichzeitig führen Studium und Beruf dazu, dass viele ihren Lebensmittelpunkt nicht mehr in Lenningen haben.“ Daher sei es wichtig, genügend Nachwuchs zu finden und diesen in der Feuerwehr zu halten, damit auch in Zukunft bei einem Alarm genügend Kameraden bereitstehen. Mit den Geldspenden des Fördervereins ließen sich unter anderem Freizeiten, Übungen und Ausflüge im Bereich der Jugendfeuerwehr finanzieren und organisieren. Aber auch Veranstaltungen und Feste, die helfen, bei jungen Menschen Interesse an der Wehr zu wecken und ihre Attraktivität zu steigern, könnten leichter realisiert werden.

„Die Feuerwehr ist kein Selbstläufer mehr“, sagt Manuel Stauch. „Geld- und Sachspenden sind damit eine Investition in den örtlichen Brandschutz und tragen dazu bei, den Brand- und Katastrophenschutz zu fördern und ihn auf einem hohen Niveau zu halten.“ Finanziert über Spenden lassen sich zum Beispiel Broschüren drucken, in denen über den vorbeugenden Brandschutz auch bei Privathäusern und Firmengebäuden informiert wird. „Kameraden, die hierzu Gespräche mit Bürgern führen oder in Infoveranstaltungen aufklären, können so eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten.“

Mendl betont, dass die Gemeinde auch nach der Gründung des Fördervereins als Träger der Feuerwehr in der Pflicht ist, technische Ausrüstungsgegenstände wie Fahrzeuge, Schläuche und dergleichen zu finanzieren. „Der Verein springt finanziell dort ein, wo die Pflicht der Kommune endet“, betont Mendl. „Das trifft unter anderem auf T-Shirts zu, die wir benötigen, wenn wir zum Beispiel die Fahrzeuge warten. Dazu eignet sich die Einsatzkleidung nicht.“ Natürlich freue sich der Förderverein auch über Sachspenden. Aktuell zum Beispiel eine Halterung für eine historische Feuerwehrleiter, die an der Wand des Gerätehauses aufgehängt werden soll.

Manuel Stauch engagiert sich im Förderverein ohne Mitglied in der Feuerwehr zu sein. Er ist in Lenningen aufgewachsen und wohnt in Heidenheim. Die Einsatzkräfte seien nicht nur bei Bränden zur Stelle, um Sachwerte zu schützen und Menschenleben oder Tiere zu retten, sondern auch bei Unfällen, Überschwemmungen und anderen Gefahrenlagen. „Deshalb finde ich es wichtig, ihr Engagement und ihre ehrenamtliche Arbeit zu unterstützen“, sagt Stauch, der sich freut, wenn weitere Mitglieder zum Verein stoßen.