Lenninger Tal

Erdrasengräber ergänzen das Angebot

Bestattung Auf dem Bruckener Friedhof gibt es ab Januar 20 neue Grabstellen.

Die ungenutzte Fläche zwischen Kirche und Diakonie dient von Januar an zu Bestattungen in Erdrasengräbern.Foto: Markus Brändli
Die ungenutzte Fläche zwischen Kirche und Diakonie dient von Januar an zu Bestattungen in Erdrasengräbern.Foto: Markus Brändli

Lenningen. „Ein Friedhof - fünf Standorte“, so lautet das Motto des Konzepts, das der Lenninger Gemeinderat im vergangenen Jahr abgesegnet hat. Nach und nach geht es nun an die Umsetzung. So gibt es in Brucken künftig Erdrasen gräber. Das hat das Ratsgremium in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Die bisher ungenutzte Fläche zwischen Kirche und Diakonie hatte sich bei einer Begehung der Verwaltung mit dem Büro Welsner und Welsner als geeignet herauskristallisiert. Dafür spricht unter anderem, dass sie zeitnah belegt werden kann und das Gelände ausreicht, um 20 Grabstellen auszuweisen. Wie Simone Mayer vom Lenninger Tiefbauamt erläuterte, ist vorgesehen, eine Hecke zu pflanzen und Sitzmöglichkeiten zu schaffen. Geplant sind 60 auf 60 Zentimeter große Grabplatten, in deren Mitte jeweils der Name des Verstorbenen steht.

Regelmäßig soll der Bauhof die Fläche mähen. Aus anderen Kommunen hat Bürgermeister Michael Schlecht erfahren, dass meist doch irgendwelche Reliquien auf den Grabplatten stehen, obwohl das nur in den ersten beiden Monaten nach der Beisetzung akzeptiert wird. „Das haben wir so aber nicht auf dem Zettel. Sonst brauchen wir doch andere Bestattungsformen.“ Zu überlegen sei, eine zentrale Stelle einzurichten, an der die Hinterbliebenen Grabschmuck ablegen könnten.

Gemeinderat Wolfgang Tröscher hielt es nach anfänglicher Verwunderung für nachvollziehbar, dass nur der Bruckener Friedhof für die Erdrasengräber in Frage kommt. Georg Zwingmann lobte die Vielfalt der Bestattungsarten. Klar sei, dass nicht auf jedem Friedhof alles angeboten werden könne. „Ich möchte nicht ausschließen, dass wir künftig diese Bestattungsform auch woanders haben“, so die Reaktion von Michael Schlecht. „Wir müssen aber sehen, dass wir dafür Grabfelder freikriegen.“ Falls der Bedarf da ist, wäre es ab 2025 beziehungsweise ab 2033 möglich, Erdrasen gräber auch in Ober- beziehungsweise Unterlenningen anzubieten. Der Rathauschef empfahl jedoch Zurückhaltung, da man den jeweiligen Zeitgeist nicht kenne.

Die Kosten für das Anlegen des Grabfeldes beziffert die Verwaltung mit 5 000 Euro. Die neue Bestattungsform soll vom 1. Januar kommenden Jahres an ausgewiesen werden. Anke Kirsammer