Lenninger Tal

Es hat sich ausgefeiert

Planung Die Sanierung des Gerätehauses hat die Owener Freiwillige Feuerwehr lange und intensiv beschäftigt. Aus Brandschutzgründen wird der Bürgerschaftskeller geschlossen. Von Iris Häfner

Owen Bürgerschaftskeller
Der Owener Bürgerschaftskeller. Foto: Carsten Riedl

Wir haben eine gute Lösung gefunden, die eine Aufwertung des Gebäudes bringt“, ist sich Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger sicher. In den Zuschauerreihen erhebt sich kein Protest, einige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr hatten den Weg in den Ratssaal gefunden, um die Diskussion über ihr Feuerwehrgerätehaus mitzuverfolgen. Es ist in die Jahre gekommen und muss deshalb saniert werden. Architekt Christian Wiegel gab einen Einblick in den Stand der Planung. Die erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Wehr, außerdem wurde der Feuerwehrbedarfsplan berücksichtigt.

„Eine energetische Sanierung haben wir verworfen“, erklärte der Architekt. Dafür werden die Tore der Fahrzeughalle ausgetauscht. Der Planer verspricht einen deutlichen Qualitätssprung, wenngleich im Winter bei tiefen Außentemperaturen in der Halle weiterhin keine 16 Grad herrschen werden. Das Obergeschoss bleibt wie es ist, es werden aber die „bauphysikalischen Mängel“ beseitigt. Das heißt: Es wird neu gestrichen. Außerdem zieht es in das Gebäude rein, auch das soll behoben werden, sprich, die Fugen werden geschlossen - und es gibt neue Türen.

Ganz anders sieht‘s im Untergeschoss aus. „Hier ist der Brandschutz schwieriger. Der zweite Fluchtweg als Rettungsausgang - so wie die jetzige Lösung aussieht - das geht künftig nicht mehr. Das ist eher eine Falle als eine Rettung“, sagte der Architekt. Dieser „Notausstieg“ ist nach heutigem Maßstab nicht mehr ausreichend. Sollte der Keller weiterhin öffentlich genutzt werden, dann nur mit einer aufwendigen Lösung. „Das ist einschneidend: Wir müssen den Bürgerschaftskeller aufgeben“, bedauert Verena Grötzinger. Es gäbe zwar eine Möglichkeit, die ist technisch aber schwer umsetzbar und würde enorme Kosten verursachen. Die in die Hand zu nehmen würde der Stadtchefin schwerfallen. Ihrer Ansicht nach stimmen hier die Kosten mit dem Nutzen nicht überein, sodass sich Verwaltung und Feuerwehr dazu entschlossen haben, das Gebäude als reines Feuerwehrgerätehaus auszuweisen. „Die Buchungen für den Keller für Feiern haben sich in letzter Zeit in Grenzen gehalten“, so Verena Grötzinger. Deshalb fiel es Verwaltung und Gemeinderat nicht allzu schwer, den Bürgerschaftskeller aufzugeben. Alternative Räume gibt es in Owen: die Bernhardskapelle, den Herzog-Konrad-Saal oder die Teckhalle selbst.

Der Zeitplan schien manchen Gemeinderäten recht ehrgeizig zu sein. Für den Planer ist die Sanierung des Gebäudes jedoch kein Hexenwerk. Die Herausforderung sieht er eher in der Koordination mit der Feuerwehr, sodass sie einsatzfähig bleibt und alles funktioniert. Großen Nutzen hat die Feuerwehr vom schönen Keller auch nicht. Er wird als Lagerraum genutzt, in dem sich jeder möglichst nur kurz aufhalten sollte.