Lenninger Tal

Fährt der Radbus auch zum Neuffen?

Die VVS-Freizeitbusse kommen sehr gut an – Das Angebot soll ausgebaut werden

Die Freizeitbusse des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) sind ein Renner. Im nächsten Jahr soll das Angebot sogar noch ausgebaut werden – indem die Linie „Blaue Mauer“ einen Radanhänger erhält. Das ist zumindest das erklärte Ziel von Landrat Heinz Eininger und VVS-Geschäftsführer Horst Stammler.

Die erfolgreiche Testfahrt im April: Die Neuffener Steige bereitete dem Rad- und Wanderbus keine Probleme. Wenn es klappt, soll
Die erfolgreiche Testfahrt im April: Die Neuffener Steige bereitete dem Rad- und Wanderbus keine Probleme. Wenn es klappt, soll er im nächsten Jahr regelmäßig die Albsteigen hochfahren. Archivfoto: Holzwarth

Kreis Esslingen. Beide möchten für Radler den in der Regel schweißtreibenden Albaufstieg etwas leichter machen. Eine ähnliche Linie von Lenningen über die Gutenberger Steige ins Biosphärengebiet Schwäbische Alb wird bestens angenommen.

Gut gestartet ist im Frühling auch der neue Rad- und Wanderbus von Kirchheim zum Reußenstein – auch wenn es da einige Klagen gab. Zumeist ging es darum, dass es nicht gerade hochkomfortabel sei, wie man seinen Drahtesel auf den Anhänger hieven muss.

Das liegt laut Klaus Neckernuss, der beim Landratsamt für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zuständig ist, daran, dass die Anhänger lange Lieferzeiten hätten. Schließlich würden die nicht gerade massenweise produziert. Um schnell mit der neuen Linie loslegen zu können, habe man in Kauf genommen, zunächst einmal ein altes Modell einzusetzen. Das werde indes so schnell wie möglich ausgetauscht.

Auch der Freizeitbus „Blaue ­Mauer“, der von Neuffen über den Hohenneuffen nach Beuren, Owen und zurück verkehrt, soll, wenn es nach Eininger und Stammler geht, im nächsten Jahr mit einem Radanhänger ausgestattet werden. Doch so einfach, wie sich das Otto Normalpedaleur vorstellt, ist das gar nicht.

Der Teufel steckt auch hier im Detail – konkret am Wanderparkplatz in der Nähe des Hohenneuffens. Dort fehlt der Platz, um das lange Gefährt unkompliziert umdrehen zu lassen. „Wir brauchen eine Wendestelle“, sagt der Landrat.

Die lasse sich aber ohne bauliche Maßnahmen nicht schaffen. Und da hätten die Forstdirektion Tübingen und auch der Naturschutz ein Wörtchen mitzureden. Dennoch zeigte sich der Kreis-Chef zuversichtlich: „Wir setzen alles daran, dass wir das bis nächstes Jahr hinkriegen.“

Das würde dem Freizeitverkehr ins und im Täle sicher noch einen weiteren Push geben – wie jetzt schon die Tatsache, dass die Tälesbahn seit 2013 auch sonntags zwischen Nürtingen und Neuffen pendelt. Was als Versuch begann, wird heute wohl von niemand mehr ernsthaft infrage gestellt. Im Herbst vergangenen Jahres hatte die Verbandsversammlung des Zweckverbands „Fahrt mit“ ohnehin beschlossen, aus dem Probe- einen Regelbetrieb zu machen.

Die Verantwortlichen für den Nahverkehr in der Region würden sich auf jeden Fall freuen, wenn noch viel mehr Menschen als bisher an den Wochenenden Busse und Bahnen benutzten. Das Rückgrat des ÖPNV ist im Moment eindeutig der Berufsverkehr.

Bei den Ausflugsfahrten könnte der VVS allerdings noch zulegen.