Lenninger Tal

Fahrt über Schachtdeckel ist unvermeidbar

Die Kosten für die Bauarbeiten schrauben sich nach oben – Gemeinde zahlt 900 000 Euro

Die Arbeiten an der Stützmauer entlang der Papierfabrik in Oberlenningen sind in vollem Gang. Nun hat die Gemeinde ihren Anteil beauftragt.

In einem ersten Bauabschnitt wird die Stützmauer an der Papierfabrik Scheufelen instand gesetzt. Die Gemeinde Lenningen nutzt di
In einem ersten Bauabschnitt wird die Stützmauer an der Papierfabrik Scheufelen instand gesetzt. Die Gemeinde Lenningen nutzt die Sanierung des Straßenabschnitts von der Amtgasse zum Pouilly-Platz zur Erneuerung von Abwasserkanälen, Wasserleitungen und Gehwegen.Foto: Carsten Riedl

Lenningen. Für die Sanierung, insbesondere im Untergrund der B 465, muss die Gemeinde Lenningen tiefer in die Tasche greifen als gedacht. Im Haushalt sind insgesamt 670 000 Euro für die Sanierung der Gehwege, die Erneuerung der Abwasserkanäle und neue Wasserleitungen eingestellt. Die jetzige Vergabesumme für das Gesamtpaket liegt bei 900 000 Euro. Nicht berücksichtigt waren bislang die ebenfalls notwendige Erneuerung der Straßenbeleuchtung und der Gehweg entlang des Sees an der Papierfabrik, der anders als angenommen, der Gemeinde gehört. Der Planer Wolfgang Bürkle vom gleichnamigen Ingenieurbüro erklärte in der Gemeinderatssitzung zudem, die Kosten für die Hausanschlüsse und den Grabenaushub zu gering angesetzt zu haben. Darüber hinaus müssten Kanäle für die Entwässerung teilweise bis zu sieben Meter verlegt werden.

Die Gemeinderäte monierten weniger die Kostensteigerung. Karl Boßler wunderte sich vielmehr darüber, dass die Gemeinde teilweise die Entsorgung des Asphalts bezahlen soll, ist die Sanierung der Straße doch Aufgabe des Bundes. Wie Bürkle erklärte, muss die Gemeinde nach der Erneuerung der Kanäle wieder eine Fahrbahn herstellen, damit der Verkehr während der Bauzeit wieder fließen kann. Bevor die endgültige Deckschicht aufgebracht wird, wird die provisorische Decke auf Kosten der Gemeinde komplett abgefräst.

Sowohl Karl Boßler als auch Jürgen Rau hielten sich insbesondere an der Lage der Schachtdeckel auf. Über kurz oder lang würden sie sich wieder senken und damit beim Überfahren für Lärm sorgen. Im Vorfeld war offenbar nicht deutlich kommuniziert worden, dass der schmale Arbeitsraum durch die nur halbseitige Sperrung zur Folge hat, dass die Schachtdeckel weiterhin in der Fahrspur liegen und nicht weiter in die Mitte gerückt werden können. Eine Umplanung inklusive Vollsperrung hielten aber weder die Räte noch Bürgermeister Michael Schlecht für angemessen, zumal sich die Zahl der Schachtdeckel um die Hälfte reduziert und die Einlaufschächte ohnehin am Fahrbahnrand liegen müssen.

Einstimmig votierte der Gemeinderat für die von der Verwaltung vorgeschlagene Vergabe der Bauarbeiten an die Firma Georg Moll, Tief- und Straßenbau, die den Auftrag für rund 900 000 Euro erledigen wird. Zudem stimmte das Gremium dem Abschluss einer Honorarvereinbarung mit dem Ingenieurbüro Bürkle für die Gehwegsanierung in Höhe von knapp 45 000 Euro zu und genehmigte die überplanmäßigen Ausgaben.