Lenninger Tal

Flädlessupp‘ trifft Boeuf bourguignon

Partnerschaft Übers Wochenende waren rund 50 Gäste aus Pouilly en Auxois in Lenningen zu Besuch. Highlight war der etwas andere französische Abend in der Oberlenninger Turn- und Festhalle. Von Anke Kirsammer

Folkloristische Musik auf traditionellen Instrumenten bekamen die Besucher der besonderen „Soirée française“ von einer Gruppe au
Folkloristische Musik auf traditionellen Instrumenten bekamen die Besucher der besonderen „Soirée française“ von einer Gruppe aus Pouilly geboten.Foto: Anke Kirsammer

Birnensecco und „Kir“, Flädlessupp‘ und Boeuf bourguignon, französischer Käse wie der deftige Epoisses de Bourgogne und feine schwäbische Kuchen zum Dessert – der Samstagabend stand in der Turn- und Festhalle in Oberlenningen ganz im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft.

Rund 50 Gäste aus Pouilly en Auxois waren bereits am Freitag mit dem Bus zum Partnerschaftswochenende nach Lenningen angereist. Mit großem Hallo und einer herzlichen Begrüßung von Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht wurden sie am Pouilly-Platz in Empfang genommen.

Tags drauf stand ein Besuch im Beurener Freilichtmuseum auf dem Programm. 28 Gastgeber und Gäste trotzten dem Regen, schnürten die Wanderschuhe und machten sich zu Fuß auf in die Beurener Herbstwiesen. Ein Dutzend sportlich Ambitionierter marschierte, ausgerüstet mit Nordic Walking-Stöcken, unterhalb der Bassgeige entlang. In zweisprachigen Führungen wurde das Museumsdorf erkundet.

Highlight des Wochenendes war der Samstagabend. Schon seit Jahren laden die Lenninger „Freunde der Partnerschaft“ im Herbst zu einer „Soirée française“ ins Bürgerhaus im Unterlenninger Bahnhof. Geboten werden dort neben französischem Wein auch andere Leckereien aus dem Nachbarland. „Die Idee war, dieses Jahr einen etwas anderen französischen Abend zu machen“, erklärte die Vorsitzende Gabi Kazmaier. Entstanden ist ein buntes Programm rund um die Küche aus Burgund und Schwaben. Nicht nur beim üppigen Mahl, das sich vom frühen Abend bis nach Mitternacht erstreckte, verschränkten sich die Gewohnheiten der Besucher aus Pouilly und ihrer Lenninger Gastgeber. Vereint wurde auch nach französischer Manier getanzt. Auf der Bühne boten der Akkordeonspieler Matthias Bender aus Kirchheim, aber auch deutsche, französische oder gemischte Combos einen bunten Musik-Mix dar, den die Gäste statt mit Applaus mit ihrer „Hymne“, einem fröhlichen ban bourguignon, quittierten.

Infoblöcke insbesondere über die jeweiligen Tropfen im Glas rundeten den Abend ab: So erfuhren die Lenninger von Sylvie Roiff, der Vorsitzenden des Partnerschaftsausschusses in Pouilly , dass für einen echten „Kir“ nicht irgendein Weißwein verwendet werden darf, sondern der Crème de Cassis in einen Bourgogne Aligoté, einen trockenen und meist milden Wein der Côte-d‘Or, gegossen wird. Vitus Rommel, Chef der gleichnamigen Edelbrennerei, erklärte, was in einem Fruchtsecco steckt, und Edelbrandsommelier Felix Rommel lüftete die Geheimnisse um die Verkostung der „Eaux de vie“.

Das goldene Oktoberwetter am gestrigen Sonntagmorgen nutzte die ein oder andere Familie noch für einen kleinen Ausflug, bevor die Gäste am frühen Nachmittag die Heimreise antraten.