Lenninger Tal

Für Kinder bleiben Mensapreise gleich

Schule Das Essen im Lenninger Schulzentrum wird für Erwachsene teurer. Damit stützen sie den günstigen Preis für die Schüler. Die müssen nur für den Hamburger künftig 50 Cent mehr zahlen. Von Anke Kirsammer

Die Leiterin der Lenninger Schulmensa, Heike Haag-Meyer, sorgt mit zwei weiteren Hauptamtlichen und Kochteams aus Ehrenamtlichen
Die Leiterin der Lenninger Schulmensa, Heike Haag-Meyer, sorgt mit zwei weiteren Hauptamtlichen und Kochteams aus Ehrenamtlichen dafür, dass Schüler und Lehrer ein frisches Essen aufgetischt bekommen. Foto: Markus Brändli

Die Essenspreise an der Mensa des Lenninger Schulzentrums werden teilweise erhöht. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Etwas tiefer in die Tasche greifen müssen vor allem Erwachsene. Lehrer und Mitarbeiter des Horts bezahlen für ein Tagesessen vom neuen Schuljahr an vier statt bisher drei Euro. Der Nachschlag, den es auch für sie bislang gratis gab, kostet dann zusätzlich 1,50 Euro. Abgesehen vom Hamburger, der für Schüler und Erwachsene um 50 Cent teurer wird und dann 1,50 beziehungsweise zwei Euro kostet, bleiben die Preise für Kinder und Jugendliche konstant. „Bei Hamburgern essen sich alle dumm und dusslig“, erklärte die Chefin der Mensa, Heike Haag-Meyer. Mit den bisherigen Preisen ließen sich die Kosten dafür nicht decken.

Zum laufenden Schuljahr hatte sie die Leitung der Mensa von Margret Schade übernommen, die elf Jahre lang die Chefköchin im „Esseckle“ war. Zusammen mit zwei weiteren hauptamtlichen Teilzeitkräften und 81 Ehrenamtlichen sorgt sie dafür, dass Schüler und Lehrer ein frisches Mittagessen aufgetischt bekommen. „Ich bin auf offene Ohren und freundliche Menschen gestoßen. Wir sind ein super Team“, sagte Heike Haag-Meyer, die zuvor stellvertretende Mensaleiterin in Aichtal war. Neben Müttern, Omas und Rentnern, die teilweise von Anfang an dabei sind, gehört zu den Kochteams auch eine Gruppe ehemaliger Lehrer. Darüber hi­naus gibt es 39 Bäcker, die die Kuchentheke im „Esseckle“ bestücken.

In der Mensa sind 700 Essens­karten im Umlauf, mit denen bargeldlos bezahlt wird. An Spitzentagen werden über 200 Essen ausgegeben, besonderer Andrang herrscht montags und donnerstags. Weil sich niemand anmelden muss und nie ganz klar ist, wie viele Essen benötigt werden, ist Heike Haag-Meyer froh über einen Tiefkühlraum, der vergangenes Jahr eingerichtet wurde. Er ermöglicht, Reste aufzuheben, aus denen später wieder ein leckeres Gericht gezaubert wird.

Bürgermeister Michael Schlecht würdigte die gewaltige Zahl an Ehrenamtlichen. Manche von ihnen hätten gar keine Kinder mehr an der Schule. Dennoch hält er die Unterstützung durch Hauptamtliche für wichtig. Für die fast 1,8 Personalstellen nehme die Gemeinde ordentlich Geld in die Hand. Ihm ist bewusst, dass es in den Wintermonaten, wenn die Terrasse nicht genutzt werden kann, teils eng zugeht. Er kann sich jedoch vorstellen, dass sich Schulstunden staffeln ließen, damit nicht alle gleichzeitig in die Mensa strömen. Prozentual erhöhe sich der Preis für Erwachsene nun zwar kräftig. „Damit wollen wir aber die geringen Preise für die Schüler stützen.“

Ein Tagesessen kostet für sie nach wie vor nur zwei Euro. Den Betrag wolle sie niedrig halten, um zu vermeiden, dass Schüler zur Chipstüte greifen, so Heike Haag-Meyer. Zum Vergleich: In der Mensa des Kirchheimer Ludwig-Uhland-Gymnasiums, in der ebenfalls frisch gekocht wird, bezahlen Schüler 2,50 pro Tagesessen, Lehrer drei Euro.

Die Lenninger Räte stellten sich hinter den Vorschlag: „Diejenigen, die dazu in der Lage sind, sollten etwas dazu beitragen“, sagte Georg Zwingmann. Karl Boßler betonte: „Erwachsene brauchen kein subventioniertes Mittagessen.“ Kurt Hiller wollte wissen, ob die Preise kostendeckend sind. Sie erwirtschafte sogar einen Überschuss, so Heike Haag-Meyer. Wenn Geschirr oder Kochutensilien zu ersetzen sind, bezahlt die Mensa das aus der eigenen Kasse. Anders sieht es bei größeren Anschaffungen aus.