Lenningen. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre hatte sich allerlei Nützliches und Kurioses im Fundbüro angesammelt, das nach mindestens sechs Monaten weder vom Besitzer noch vom Finder abgeholt wurde. Die größte Gruppe bildeten 45 Fahrräder unter insgesamt 63 Fundsachen. Doch zu ersteigern gab es auch Kinderwagen, City-Roller, Kleidungsstücke, Digitalkameras, Handys, Accessoires und kleinere Gegenstände.
Noch vor Beginn der Auktion auf dem Oberlenninger Marktplatz konnte im Foyer des Rathauses und auf der Webseite der Gemeinde alles ausgiebig besichtigt werden. Die Gemeinde konnte zwar nicht gewährleisten, dass die Dinge tatsächlich noch passabel funktionieren. Auf den ersten Blick schienen die meisten Gegenstände jedoch in einem guten Zustand zu sein – teils sogar originalverpackt.
Nach einer kurzen Erklärung der Regeln von Auktionator Reinhold Bayer ging es unter humorvollen Anpreisungen und dem obligatorischen „Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten“ mitsamt Hammerschlag los mit dem Bieten und Überbieten: Viele Gegenstände stellten sich für die Schaulustigen schnell als echte Schnäppchen heraus. Auch die Kinder hatten sichtlich Spaß am Bieten – denn Mitmachen war schon ab sieben Jahren erlaubt.
Zu den Exoten unter den Fundsachen gehörten zum Beispiel ein Holzfeuchtigkeitsmessgerät oder ein über und über mit Abzeichen geschmückter Wanderstock. Doch selbst diese ungewöhnlichen Stücke fanden glückliche Abnehmer. Um so manchen Gegenstand wurde sogar heiß gekämpft, aufmerksam und gespannt verfolgt von den Zuschauern: Besonders die Gebote für ein Fahrrad, das für Kenner einen unerwarteten Wert hatte, trieben sich im Gefecht gegenseitig in die Höhe – Am Ende ließ sein neuer Besitzer rund 105 Euro dafür da.
Wer sein neu erstandenes Fahrrad gleich ausprobieren wollte, konnte es hinter dem Rathaus in einer kleinen Werkstatt durchchecken lassen und in einem Parcours Probe fahren. An einem kleinen Infostand der Polizei gab es dazu noch Infos für Sicherheit und Schutz. Für die jüngeren Besucher stand ein Basteltisch bereit, und für das leibliche Wohl sorgten die Sechstklässler der Werkrealschule Lenningen mit Kuchen und Schüler der Realschule mit Hotdogs. Innerhalb der fast zweistündigen Versteigerung wurden fast alle Fundsachen unter die Leute gebracht. Außerdem wurde einiges in die Gemeindekasse gespült. Nur wenige Gegenstände bleiben auch in Zukunft bei der Gemeinde hängen.