Lenningen. Ob inklusiver Sporttag, inklusives Kinderferienprogramm oder Freizeiten für sehbehinderte und sehende Menschen – im Lenninger Tal läuft rund um das Thema Inklusion eine ganze Menge. Mit einem Fragebogen hat das Inklusionsforum erforscht, wo behinderte Menschen in Lenningen, Owen und Erkenbrechsweiler unter anderem beim Thema Mobilität an Grenzen stoßen. Längerfristiges Ziel der Aktion ist die Erstellung eines inklusiven Stadtführers. „Es freut uns zwar, wenn Barrieren abgebaut werden. Wir wollen aber keine Dienstleister verschrecken“, betont Heike Deigendesch, Kinder- und Jugendbeauftragte für die drei Kommunen. „Uns geht es aber eher um Offenheit und darum, gemeinsam Lösungen zu finden.“ Wenn beispielsweise der Friseur nicht barrierefrei erreichbar sei, könne er vielleicht nach Hause kommen, oder beim Bäcker bringe die Verkäuferin die Brötchentüte nach draußen.
„Kannst du alleine mit dem Bus oder Zug fahren?“, „Welche Dinge machst du gerne?“ und „Können Sie alles, was Sie brauchen, vor Ort ohne Hindernisse einkaufen?“ Antworten zu solchen und ähnlichen Themen rund um den Alltag konnten Kinder und Jugendliche sowie erwachsene Menschen mit Behinderung im Rahmen der Fragebogenaktion auf je sechs Seiten ankreuzen oder Näheres dazu auszuführen. Gefragt wurde unter anderem auch danach, auf welche Hilfen sie angewiesen sind, wie die ortsnahen Bildungs- beziehungsweise Arbeitsmöglichkeiten sind und in welchen Verein sie gerne gehen würden.
Dass ein verbessertes inklusives Zusammenleben etwas wert ist, hat Lenningen im Rahmen der Beratungen zum Haushalt signalisiert. 100 000 Euro sollen in 2016 in die Barrierefreiheit fließen. Das kann das Absenken von Bordsteinkanten ebenso beinhalten wie die Gestaltung von Kommunikations- und Informationssystemen wie die Homepage der Gemeinde. Dabei setzt die Kommune auf die Kooperation sowie den fachlichen Rat von „Unser Netz“ und des Inklusionsforums.