Lenninger Tal

Grünes Licht für LED-Technik

Lenningen fasst Grundsatzbeschluss zur Umstellung – Investitionskosten belaufen sich auf 850 000 Euro

Lenningens Straßen sollen besser ausgeleuchtet werden. Mit LED-Technik möchte die Gemeinde mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die modernen Leuchten sparen drastisch Energie und damit langfristig Kosten. Zudem sind die Lampen stufenlos dimmbar.

Im Oberlenninger Rathaus hat sich die Verwaltung Gedanken über die Straßenbeleuchtung in der Gemeinde gemacht. Die hohen Investi
Im Oberlenninger Rathaus hat sich die Verwaltung Gedanken über die Straßenbeleuchtung in der Gemeinde gemacht. Die hohen Investitionskosten sollen sich innerhalb von zehn Jahren amortisieren.Foto: Jean-Luc Jacques

Lenningen. 850 000 Euro wird das neue Bestücken sämtlicher 1 500 Leuchten in Lenningen voraussichtlich kosten. Angedacht ist die Umstellung auf LED-Leuchten im kommenden Jahr. Noch handelt es sich lediglich um einen Grundsatzbeschluss des Gemeinderats. Bis zur Freigabe der Ausschreibung liegt noch ein längerer Weg vor der Kommune. Schritte wie Lichtmessfahrten, Planung und Bemusterung müssen erst noch erfolgen. Ganz eilig hat es das Gremium mit der Umsetzung auch deshalb nicht, weil gemäß Lichtplaner Andreas Mosel zu hoffen ist, dass für eine Umstellung von Straßenleuchten auf LED-Technik im nächsten Jahr eventuell Zuschüsse fließen.

Gut 96 000 Euro lässt sich Lenningen das Ausleuchten der Straßen in sämtlichen Ortsteilen bislang jährlich kosten. Der Verbrauch liegt bei 438 000 Kilowattstunden. Mosel stellt in Aussicht, dass sich dieser Wert durch die Umstellung auf die neue Leuchten-Generation auf 173 000 Kilowattstunden drücken lässt. Gespart werden könnten dadurch jedes Jahr 58 000 Euro an Energiekosten. Dank einer längeren Lebensdauer und dem damit verbundenen geringeren Wartungsaufwand geht der Planer davon aus, dass sich die neue Lichttechnik in zehn Jahren amortisiert. „Die 850 000 Euro sind besser angelegt als auf der Bank“, meinte Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht, der von der Notwendigkeit des Austauschs überzeugt ist.

„Wenn jede zweite Straßenlaterne abgeschaltet ist, sind Radler beispielsweise schlecht zu erkennen“, erklärte Mosel im Gemeinderat. Künftig könnten sämtliche Leuchten – teilweise gedimmt – die Nacht durchbrennen. Dunkle Abschnitte würden dadurch verhindert. Darüber hinaus seien relativ viele Leuchten in Lenningen in desolatem Zustand. Sie müssten ohnehin ausgetauscht werden. Neben „blinden Spiegeln“ und vergilbten Wannen spricht für eine Umstellung auch, dass das derzeit verwendete Leuchtmittel gemäß europäischer Vorgaben von 2017 an nicht mehr eingesetzt werden darf.

Auf Nachfrage von Gemeinderat Dieter Epple betonte der Planer, die Hersteller, auf die er setze, hätten seit Jahrzehnten Erfahrung mit Leuchten. Deshalb sei es möglich, sie jederzeit auf neue Technik umzurüsten. Jürgen Rau interessierte sich für den Zustand der teilweise gut 40 Jahre alten Lichtmasten. „95 Prozent kann man lassen wie sie sind“, erklärte der Planer dazu. Die Kosten pro neuem Mast samt Einbau bezifferte er auf 500 Euro.

Karl Boßler begrüßte das Projekt: „Von dieser Ausgabe profitiert jeder Lenninger Bürger, und dem Ortsbild schadet es auch nicht.“ Auch Georg Zwingmann versprach sich von dem Umrüsten eine Verbesserung der Infrastruktur. Enttäuscht zeigte er sich indes darüber, dass die von Andreas Mosel beauftragte Messung der momentanen Lichtqualität bislang nicht funktioniert hatte.

Einstimmig fasste das Ratsgremium daraufhin den Grundsatzbeschluss für eine Umstellung auf LED-Technik. Die Pläne sollen jedoch so lange in der Schublade bleiben, bis klar ist, ob es für das Projekt Zuschüsse gibt. Die von Andreas Mosel in den Raum gestellten Investitionskosten in Höhe von 850 000 Euro bieten dem Experten zufolge genügend Puffer.