Lenninger Tal

Grundschüler laufen „wie aufgezogen“ für eine Zukunft ohne Mobbing

Grundschule Owen läuft Zukunft ohne Mobbing
Auf einer Strecke von 300 Metern können die Schüler richtig Gas geben. Foto: Carsten Riedl

„Wir haben ein Problem: Uns gehen die Gummibänder aus“, sagt Susanne Niemeyer, die Rektorin der Grundschule Owen. Nachschub ist schnell organisiert, und es geht nahtlos weiter mit dem ersten Spendenlauf der Schule. Auf einer Strecke von 300 Metern können die Schüler richtig Gas geben. Denn jede Runde zählt: Im Vorfeld haben sich die Erst- bis Viertklässler Sponsoren gesucht, die pro Runde einen selbst bestimmten Betrag zahlen. „Das spornt die Kinder zusätzlich an“, freut sich die Schulleiterin. Dabei bekommen sie pro absolviertem Rundweg ein Gummiband ums Handgelenk. Wie kleine Trophäen halten sie ihre Hände in die Höhe, um zu zeigen, wie viel sie schon gelaufen sind. Dabei muss man aufpassen, dass die Bänder nicht verloren gehen. „Ich bin eigentlich zwölf Runden gelaufen. Leider hab ich drei Bänder verloren“, ist sich die neunjährige Amina sicher.

Ihre Freundin Nisa hatte mehr Glück und konnte am Ende des Tages elf Bänder ihr Eigen nennen. Sie fand das „etwas ganz Besonderes und einen echt spaßigen Unterricht“. Nach einer Stunde ist Schluss für die 120 Kinder. Dabei wollten viele gar nicht aufhören. „Die Schüler laufen wie aufgezogen“, lobt Susanne Niemeyer. Manche Kinder sind über 30 Runden gelaufen. Am Ende sind 1800 Runden gezählt. Die Spenden der Aktion fließen in ein Sozialkompenztraining für die Owener Grundschüler. „Es ist ein Wunsch der Eltern gewesen, dass wir etwas gegen Mobbing unternehmen sollen“, sagt Susanne Niemeyer.

Dank der Einnahmen aus dem Spendenlauf findet ab Januar für alle Schulklassen der „Gewaltpräventions- und Gesundheitsförderungs-Kurs“ statt. In vier Einheiten lernen sie dann, wie Konflikte beseitigt werden können, wie Kinder sich selber schützen und wie man sich selbst wertschätzt. Die Trainer Jonas und Simon Reinöhl sind auch zum Spendenlauf gekommen, um ihr Konzept vorzustellen. Ihnen ist es wichtig, den Schülern den richtigen Umgang miteinander beizubringen: „Mobbing findet da statt, wo Lehrer nicht sind“, sagen die Brüder. leba