Lenninger Tal

Halfpipe fliegt von der Wunschliste

Jugendliche bringen neue Ideen für Lenninger Skaterplatz ein – Budget von 30 000 Euro bleibt

Nein, eine Halfpipe wird es auf dem Lenninger Skaterplatz voraussichtlich nicht geben. Von ihrem einstigen Wunsch sind die Jugendlichen selbst abgerückt. Konstruktiv beteiligten sie sich im Rahmen eines Ideenaustauschs mit Bürgermeister Michael Schlecht.

Auf reges Interesse stieß die Einladung von Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht bei den Jugendlichen, sich Gedanken über d
Auf reges Interesse stieß die Einladung von Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht bei den Jugendlichen, sich Gedanken über die Zukunft des Skaterplatzes zu machen. Sie haben nun die Hausaufgabe, ihre Wünsche zeichnerisch zu verfeinern.Foto: Jean-Luc Jacques

Lenningen. Mit einer von Hand gezeichneten Skizze und noch zu konkretisierenden Wünschen waren 14 Jugendliche auf den Skaterplatz an den Bahnschienen zwischen Ober- und Unterlenningen gekommen. Eine gut drei Meter hohe Halfpipe fand sich darauf nicht. „Wer das möchte, kann zum Beispiel auch nach Wendlingen oder Oberesslingen fahren. Heute sind ja alle mobil“, sagte Tobias Geisinger, der die Rolle des Sprechers der Skater übernommen hatte. Zudem könnten darauf die Kleineren kaum fahren. „Kein Mensch hier braucht eine Halfpipe?“, fragte Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht zur Sicherheit in die Runde und erntete Kopfschütteln. „Das ist in Ordnung. Für mich ist wichtig zu wissen, was ihr denkt.“

Vorhandene Geräte wie Anlauframpe, und Quarter-Pipe, Boxen und eine kleine Funbox finden die Skater gut. Wenig flexibel nutzbar ist für sie hingegen die in der Mitte aufgestellte Pyramide. „Sie sollte man durch eine Funbox ersetzen, die vielfältigere Möglichkeiten für Tricks und Sprünge bieten würde“, so Tobias Geisinger. Falls noch Geld übrig wäre, könnten sich die Jugendlichen eine niedrigere Quarter-Pipe beziehungsweise eine Rampe und weitere Kleingeräte wie eine Schanze oder Boxen vorstellen. „Ich kann nicht versprechen, dass wir alles eins zu eins umsetzen“, lautete die Reaktion von Michael Schlecht. Auch müsse gesichert sein, dass sich die Skater auf dem Platz nicht in die Quere kämen.

Aufgekommen war die Idee, am Skaterplatz etwas zu ändern, im Rahmen des 2013 von Kreisjugendring und Offener Jugendarbeit Lenningen Erkenbrechtsweiler, Owen initiierten Jugendforums. Dabei waren Jugendliche aufgerufen, sich einzubringen und Vorschläge für Verbesserungen jedweder Art zu unterbreiten. Unterstützt wurden sie dabei von der Kinder- und Jugendbeauftragten Heike Deigendesch. Damals wurde die Idee mit der Halfpipe geboren. Der Gemeinderat hat inzwischen eine Summe von 30 000 Euro dafür in den Haushalt eingestellt. Von Michael Schlecht erhielten die Jugendlichen für ihre neuen Vorstellungen das Okay. Es müsse allerdings gesichert sein, dass die Kosten nicht ausufern. „Wenn das, was ihr wollt, 50 000 Euro kostet, haben wir ein Problem.“

Die Jugendlichen haben jetzt erst einmal weitere Hausaufgaben zu erledigen: „Wir brauchen eine gescheite Zeichnung mit genauen Maßen“, so der Rathauschef. Erst dann könne ein Planer damit arbeiten und sehen, ob die Ideen mit dem Budget übereinstimmen. Auch würde er sich wünschen, dass die Jugendlichen selbst mit anpacken.

Dass der Skaterplatz, obwohl relativ weit entfernt von der Bebauung, nicht überall auf Gegenliebe stößt, wurde deutlich durch die Äußerungen eines Anwohners. Er störte sich unter anderem an den Rollgeräuschen. Schlecht appellierte an die Jugendlichen, Rücksicht zu nehmen. Er verteidigte jedoch den Standort und betonte: „Wir wollen für die Skater eine vernünftige Lösung finden.“