Lenninger Tal
Heikle Personalfragen kosten manch schlaflose Nacht​

Abschied Die Lenninger Personalratsvorsitzende Renate Ebner-Groh gibt nach 20 Jahren ihr Amt ab.

Lenningen. Der Personalrat der Gemeinde Lenningen und Renate Ebner-Groh waren 20 Jahre lang eins. Ob es um Mitbestimmung, Einstellungen, Kündigungen oder Gesundheitsförderung von Mitarbeitern der Kommune ging – stets war der Rat der Schlattstallerin gefragt. Nun wurde sie von Bürgermeister Michael Schlecht in den Ruhestand verabschiedet. „Sie waren mitverantwortlich dafür, dass die Dinge laufen“, so der Rathauschef im Gemeinderat. Dankbar sei er, dass sie nicht reine Klientelpolitik betrieben, sondern auch das Interesse des Arbeitgebers gesehen habe. „Sie hatten auch Verständnis dafür, dass das ein oder andere nicht umgesetzt werden konnte.“ Renate Ebner-Groh sei es gelungen, das Wohl des gesamten Personals vor das des Einzelnen zu stellen.

 

Viel lief telefonisch zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Renate Ebner-Groh
Die Personalratsvorsitzende war nicht nur im Büro Ansprechpartnerin.


Vergleichbar ist der Personalrat mit einem Betriebsrat in einem Unternehmen. Zu den ein bis zweimal monatlich stattfindenden Personalratssitzungen kamen Gespräche mit den Amtsleitern, wöchentliche Sprechstunden und viermal im Jahr große Runden mit dem Bürgermeister. „Viel lief telefonisch zu jeder Tages- und Nachtzeit“, erzählt Renate Ebner-Groh. Auch das Organisieren von Feiern um den Jahreswechsel, von Ausflügen und die Umsetzung der Coronaverordnungen fielen mit in ihr Metier. „Es war spannend und abwechslungsreich mit manch schlafloser Nacht“, sagt die Erzieherin, die 30 Jahre lang im Kindergarten in Gutenberg gearbeitet hat. „Es war eine erfüllende Zeit. Möglich war das alles aber nur durch das Team hinter mir.“ Wichtig seien ihr eine gleichberechtigte Behandlung der Mitarbeiter und ein respektvolles Miteinander gewesen. „Im Interesse der Beschäftigten haben wir meist eine gute Lösung gefunden“, betont sie.
Es sei nicht immer einfach gewesen, das passende Personal zu finden – der Hauptgrund dafür, dass sich in mehreren Bereichen in der Verwaltung Stellen nicht besetzen lassen. „Diejenigen, die da sind, haben eine höhere Belastung. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sie auch vom Gemeinderat unterstützt werden.“ Renate Ebner-Groh hätte sich gewünscht, in einer weniger turbulenten Zeit zu gehen. Anke Kirsammer