Lenninger Tal

Hülbener feiern ihren Dorfladen

Kraftakt Nach fünf Jahren Vorlaufzeit hat das genossenschaftliche Geschäft jetzt eröffnet

Am Eröffnungstag deckten sich viele Hülbener mit Lebensmitteln im neuen Laden ein.Foto: Simon Wagner
Am Eröffnungstag deckten sich viele Hülbener mit Lebensmitteln im neuen Laden ein.Foto: Simon Wagner

In der ehemaligen Schlecker-Filiale in Hülben, schräg gegenüber dem Rathaus, gibt es allen Grund zu feiern: Nach fünf Jahren der Überlegungen und Planungen, nach einem gemeinschaftlichen Kraftakt und unzählige Stunden, die rund 100 Ehrenämtler zuletzt mit Stift, Pinsel oder Putzlappen in der Hand verbracht haben, hat jetzt der lange herbeigesehnte Dorfladen eröffnet.

Das Ereignis kann für Hülben gut und gerne als historisch durchgehen, haben sich doch aktuell rund 210 Hülbener mittels einer Genossenschaft zusammengetan, um gemeinsam die drohende Lücke in der Nahversorgung abzuwenden. Ende vergangenen Jahres schloss der bisherige Edeka-Markt für immer seine Pforten. Das Ehepaar Mock zog sich in den verdienten Ruhestand zurück.

Den Platz des Markts nimmt nun der Hülbener Dorfladen ein, der seinen Namen durchaus zu Recht trägt. An der Hauptstraße, und damit zentral an der Lebensader des Orts gelegen, garantiert er kurze Wege und macht Fahrten hinab ins Tal überflüssig. Auch weil die Hülbener Regale mit einem Angebot aufwarten, das neben frischem Obst und Gemüse, Back- und Schreibwaren nahezu für jede Lebenslage das passende Produkt bereithalten. Auf rund 2 000 Artikel, vornehmlich in der Region hergestellt und geerntet, schätzt Carina Gleß, die mit Helma Mock Genossenschaftsvorstand des Ladens ist, das bereitstehende Sortiment. Drei fest angestellte Mitarbeiter weisen den Kunden den Weg.

Vorkämpfer und glühender Befürworter des Projekts ist Hülbens Bürgermeister Siegmund Ganser. Für ihn ist die Eröffnung des Genossenschaftsladens aktive Leerstandsbekämpfung als Bestandteil der örtlichen Nahversorgung, aber gleichzeitig mehr als nur ein Ort des Konsums. Vielmehr ein Treffpunkt und ein Ort der Kommunikation, der den Rahmen bietet für generationsübergreifende Begegnungen. Nicht von ungefähr ist ein kleines Café eingerichtet, wo es neben verschiedenen Kaffeesorten und Gebäck gleich noch Neuigkeiten gibt. Das Freiluft-Café „Rosengarten“ dagegen ist noch ein Traum. Bereits realisiert ist der Umzug der Postfiliale, aber auch der Hol- und Bringservice, der zwei Mal in der Woche für Kunden bereitsteht, die schlecht zu Fuß sind.Simon Wagner