Lenninger Tal

Im Haberhaus erweckt Heike Gössel alte Strickmaschinen zum Leben

Heike Gössel hat ein Faible für die alte Strickmaschine ihrer Oma. Ihr ehrgeiziges Ziel ist, darauf Socken zu stricken. Foto: pr
Heike Gössel hat ein Faible für die alte Strickmaschine ihrer Oma. Ihr ehrgeiziges Ziel ist, darauf Socken zu stricken. Foto: pr

Heike und Stefan Gössel aus Schopfloch hat das Coronajahr wie vielen anderen eine Menge freie Zeit beschert. Das Haberhaus, das der Schreiner 2004 gekauft und liebevoll renoviert hatte, versank im Frühjahr praktisch im Dornröschenschlaf. Scheunensommer, Adventsmarkt, Geburtstage und andere private Feste konnten nicht stattfinden. Nur eine einzige Konfirmation, die vom Frühling auf den Oktober verschoben worden war, wurde dieses Jahr in dem alten Gemäuer gefeiert. Die Hände in den Schoß gelegt haben die Besitzer indes nicht. Im Gegenteil: „Im dritten Stock war der Fußboden noch nicht gerichtet“, erzählt Heike Gössel. Den Lockdown nutzte ihr Mann, um die dort gelagerten Antiquitäten zu durchforsten und Arbeiten zu erledigen, die während dem laufenden Betrieb nicht gemacht werden können. Der Boden wurde abgeschliffen, die Wände gestrichen und die Elektrik den Bedürfnissen angepasst. „Beim nächsten Adventsmarkt haben alle Anbieter in ihrer Nische im dritten Stock eine eigene Steckdose“, sagt Heike Gössel. Sie selbst machte sich dran, die 100 Jahre alte Strickmaschine ihrer Großmutter wieder in Betrieb zu nehmen. Seit gut 20 Jahren lagerte das alte Stück auf der Bühne. „Jetzt lerne ich Begriffe wie Strickschloss, Anschlagkamm und Umhängenadel“, sagt Heike Gössel. „Ich versuche mich am Anschlag, am Maschenumhängen und am Abketten.“ Ihr Ziel ist, die Technik zu verstehen, zu üben und eventuell eine Socke stricken zu können. „Es gibt kaum noch Leute, die dieses Handwerk kennen“, bedauert Heike Gössel. Außerdem sei es vor allem im Lockdown schwierig, an Zubehör wie Garn, Gewichte, sogenannte Deckernadeln und Fersenkrallen ranzukommen. Anke Kirsammer