Lenninger Tal
In ehemaligem Flüchtlingsheim könnten Monteure unterkommen

Lenningen. Machen die Behörden dem Besitzer keinen Strich durch die Rechnung, wird die einstige Asylbewerberunterkunft in der Oberlenninger Höllochstraße in ein sogenanntes „Boardinghouse“ umgewandelt. Unterkommen könnten in dem Beherbergungsbetrieb beispielsweise Monteure. Wie die Sprecherin des Landratsamts, Andrea Wangner, bestätigt, hat die Basis Bau GmbH einen entsprechenden Antrag auf Nutzungsänderung gestellt.

Von Anfang 2017 an wohnten in dem einstigen Bürogebäude drei Jahre lang Flüchtlinge. Maximal waren dort 80 Männer untergebracht. Ende 2019 löste das Landratsamt den Mietvertrag auf, weil der Kreis die Plätze nicht mehr benötigte. „Wir hoffen, dass die Feuerwehr nicht wieder so viele ‚Ausflugsfahrten‘ dorthin machen muss wie damals“, sagt Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht. Er spielt damit auf die zahlreichen „blinden“ Alarme in der Unterkunft an, die häufig durch Küchendämpfe in Verbindung mit baulichen Mängeln verursacht worden waren. „Ich hoffe, dass das Gebäude Menschen dient, die bei uns arbeiten“, so der Rathauschef.

Ob das Vorhaben in dem Gewerbegebiet zulässig ist, werde nun geprüft, so Andrea Wangner. Sie kündigt jedoch an, dass das noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Eingeholt werden müssen Stellungnahmen von verschiedenen Ämtern, beispielsweise der Gewerbeaufsicht. Zudem sei die Kommune im Rahmen des gemeindlichen Einvernehmens zu beteiligen. Grundsätzlich sind Beherbergungsbetriebe, vor allem Hotels, in einem Gewerbegebiet zulässig. In diesem Fall ist ein Genehmigungsverfahren nötig. Der Grund: Für die neue Nutzung gelten andere beziehungsweise weitergehende Anforderungen als für die bisherige. Anke Kirsammer