Lenninger Tal

In sieben Tagen die Gegend direkt vor der Haustür erkunden

Evangelisches Jugendwerk bietet lokale Alternative zu Auslandsfreizeiten – Dreh- und Angelpunkt ist das Oberlenninger Gemeindehaus

Viel Spaß hatten die Jugendlichen beim Kanufahren auf der Lauter.Foto: Christian Schlienz
Viel Spaß hatten die Jugendlichen beim Kanufahren auf der Lauter.Foto: Christian Schlienz

Jugendfreizeiten müssen nicht zwangsläufig weit weg stattfinden, um Spaß, Abenteuer und Spannung zu bieten. Am Fuße der Alb gibt es viel zu erleben.

Lenningen. Die „7en Days“ waren im Handumdrehen ausgebucht – es hat sich herumgesprochen, dass ein Urlaub direkt vor der eigenen Haustüre im Oberlenninger Gemeindehaus keinesfalls langweilig ist.

Dieses Freizeitformat entwickelte ein ehrenamtliches Team des Evangelischen Jugendwerks Kirchheim bereits im vergangenen Jahr, nachdem die Auslandsfreizeiten für Jugendliche auf immer weniger Interesse stießen. Dass dieser Kurswechsel in der Freizeitarbeit richtig war, bestätigt die Zahl von 38 Teilnehmenden und 15 Mitarbeitenden. Letzteres liegt zum einen an der allgemein starken ehrenamtlichen Mitarbeitermannschaft des Bezirksjugendwerks und zum anderen am Konzept. Die Jugendlichen werden mit drei Mahlzeiten täglich versorgt, und zu nahezu jedem Programmangebot gibt es Alternativprogrammangebote.

Während die einen in der zu einer Kletterhalle umgebauten Kirche „H3“ in Metzingen klettern und boldern gingen, konnten die anderen sich bei der Funsportart „Bubble Balls“, das sind übergroße Ganzkörperfußbälle, und dem selbst entworfenen „Muggle quidditch“, wie in den Harry Potter Filmen, austoben.

Das Workshop-Angebot reichte von Klassikern wie Perlenketten oder Gipsmasken basteln bis hin zu einer selbst gebauten Wasserrutsche, Flöße bauen an den Bürgerseen oder einem Sprayworkshop.

Zum Kanufahren an der Lauter wollten nahezu alle mit, zum Großgeländespiel Mr. X, das sich von dem Brettspiel „Scotland Yard“ ableitet, wurden alle eingespannt, um Mr. X im Stuttgarter U- und S-Bahn-Verkehr zu jagen. Eine gemeinsame Übernachtung am vorletzten Tag sorgte für begeisterte, aber am Folgetag auch ziemlich müde Jugendliche und Mitarbeitende.

Aber für den Abschlussgottesdienst am Sonntag in der evangelischen Kirche Oberlenningen wurden nochmals alle Kraftreserven mobilisiert. Dieser Gottesdienst zum Abschluss der Freizeit fasste auch die inhaltliche Seite der „7en Days“ mit dem Thema Segen zusammen. In der „Message-Zeit“ der Freizeit wurde jeden Tag ein Stück aus der Schöpfungsgeschichte der Bibel gelesen und mit dem eigenen Leben und Geschichten aus dem neuen Testament verknüpft. Der Gottesdienst griff das Thema Segen, das so viel bedeutet wie „über dir ist Gutes gesagt“, aus der Schöpfungsgeschichte auf, und es wurde deutlich, dass Menschen von Gott Segen empfangen und als Gesegnete leben.

Nach dem Gottesdienst wurde bei einem Mittagessen, zu dem die Teilnehmenden ihre Familien mitgebracht haben, gegrillt. Zudem haben sich alle Mitarbeiter vorgestellt, und die Workshopgruppe „Improvisationstheater“ hat ihr Können vor Publikum gezeigt.

Auch im kommenden Jahr werden die „7en Days“ erneut angeboten, ­voraussichtlich wieder in Ober­lenningen. Somit wird dieses Freizeitformat als fester Bestandteil in das Angebot des Jugendwerks aufgenommen. Als Alternative im Freizeitangebot für Jugendliche wird es wie in diesem Jahr auch erneut eine Kooperationsfreizeit im Ausland mit dem Bezirksjugendwerk Göppingen geben. Die Auslandsjugendfreizeit führt Mitte August auf die Insel Korsika.jw