Lenninger Tal

„Jedes Mal ein bisschen anders“

Ernährung Ein Rezept, das gut vorbereitet werden kann und schnell gekocht ist, stellt die Landfrau Ursula Sander aus Owen im Mai vor: gefüllter Hackbraten. Von Cornelia Wahl

Rezept Monat Mai 2018
Rezept Monat Mai 2018

Seit 18 Jahren steht Ursula Sander dem Landfrauenverein in Owen vor. Das wird wohl noch ein Weilchen so bleiben, denn „eine Nachfolge ist nicht in Sicht“, sagt sie. Ihre Karriere bei den Landfrauen nahm ihren Anfang im Jahr 1983. „Schon damals gab es Nachwuchsprobleme“, erzählt sie. Eine Anzeige im Mitteilungsblatt mit der Aufforderung „Lernen Sie uns kennen“, machte sie neugierig. „Da habe ich dann reingeschnuppert und bin hängen geblieben.“ Sie lässt sich zur Übungsleiterin ausbilden und engagiert sich fortan für den Verein. Einige Jahre lang begleitete sie zudem das Amt der Kreisgeschäftsführerin.

Als Rezept hat sie sich einen gefüllten Hackbraten mit Kartoffel-Möhren-Stampf als Beilage ausgesucht. „Das ist ein gutes Rezept. Der Hackbraten kann gut vorbereitet werden und eignet sich außerdem als Speise für Feste. Und er schmeckt jedes Mal ein bisschen anders“, sagt sie.

Und während sie so erzählt, beginnt sie mit der Zubereitung des Fleischteiges. Für den Hackfleisch-Kartoffel-Teig nimmt sie normalerweise Erdäpfel vom Vortag. Doch da sie keine hatte, kocht sie welche und lässt sie abkühlen. „Das geht genauso gut“, sagt sie.

Füllung sorgt für den Geschmack

Als Füllung für den Hackbraten nimmt sie unter anderem Speck, einen Apfel, Petersilie, Liebstöckel und Käse. „Bei den Kräutern kann man variieren. Wer es lieber mediterran möchte, gibt stattdessen Oregano und Thymian hinzu“, ergänzt sie. „Das Schöne ist, man kann ausprobieren, was einem schmeckt.“ Geschmacksintensiv sollten der Apfel und der Käse sein. Bergkäse und Schafskäse sind ihre Favoriten. Beim Apfel muss es keine bestimmte Sorte sein. Unwichtig ist auch, ob das Obst geschält wird oder nicht. Das bleibt jeder Köchin und jedem Koch selbst überlassen.

Die Gartenkräuter Petersilie und Liebstöckel - Letzteres landläufig auch als Maggikraut bekannt - sind sehr würzig im Geschmack. „Verwendet man von Petersilie und Liebstöckel zu viel, dann kann es auf den Magen gehen“, weiß Ursula Sander. „Liebstöckel ist fast überall einsetzbar“, ergänzt sie. „Manche Menschen haben wegen des Geschmacks Probleme mit dem Maggikraut, manche vertragen auch seine Inhaltsstoffe nicht. Als Würzkraut kann es aber in geringen Mengen eingesetzt werden. Liebstöckel setzt beim Mitkochen seine Stoffe frei.“ Dagegen sollte Petersilie lieber roh verwendet werden, da beim Mitkochen sonst seine ganzen Inhaltsstoffe verloren gehen.

Wie sie so erzählt, wird klar, dass ihr eine gute, gesunde Ernährung und frisch zubereitete Speisen ein Anliegen sind. Nicht umsonst ist sie Kräuterpädagogin. In dieser Eigenschaft ist sie viel in der Natur unterwegs. Zu ihrem Repertoire gehören zum Beispiel Spaziergänge, auf denen sie bereits vielen Menschen Wissenswertes zu Löwenzahn und Co. vermittelt hat. Sie kennt die Bedeutung der Pflanzennamen und die Verwendung der Kräuter in der Küche genauso wie deren Heilkräfte. Trotz ihre Wissens - bevor es auf eine solche Veranstaltung geht, bedarf es aber trotzdem immer einer umfangreichen Vorbereitung, denn „es soll ja interessant sein“. Wenn sie nicht mit ihren Teilnehmern durch die Wiesen in der Region streift, ist sie immer wieder im Freilichtmuseum in Beuren und im Naturschutzzentrum in Schopfloch anzutreffen.

Und dann liegt ihr noch etwas am Herzen - die Qualifizierung als Fachberaterin für Bienenprodukte, auf die sie hinweist. Es ist ein Angebot des Landfrauenverbandes Württemberg-Baden und kann auch von Nichtmitgliedern in Anspruch genommen werden. Ziel der Qualifizierung ist es, traditionelles und modernes Wissen zu Bienen, Bienenhaltung und Bienenprodukten weiterzugeben.

Rezept Monat Mai 2018
Rezept Monat Mai 2018

Tipps zum Anpflanzen von Petersilie

Das Gartenkraut Petersilie ist sehr gesund und aus den Küchen hierzulande nicht weg zu denken. Wer Petersilie selbst anbaut, hat vielleicht schon mal die Erfahrung gemacht, dass das grüne Kraut schon vor der Ernte gelb wird oder gar abstirbt. Die Ursache dafür liegt an einer sogenannten Selbstunverträglichkeit des Doldenblütlers, die dann entsteht, wenn er jahraus, jahrein immer am selben Standort wächst. Für eine reiche Ernte ist es deshalb von Vorteil, dass jedes Jahr ein neuer Standort gesucht wird. Frühestens nach vier Jahren sollte die Petersilie wieder am selben Platz gepflanzt oder ausgesät werden. Am besten macht man sich einen Gartenplan. Denn Petersilie sollte auch nicht neben Dill oder Möhren stehen, da auch sie zur Familie der Doldenblütler gehören und aus diesem Grund im Beet nicht nebeneinander wachsen sollten.