Kinder und Lehrer strahlten mit der Sonne um die Wette: Die Unterlenninger Lindenschule hat mit Melanie Amann wieder eine Rektorin. Mit einem Gong läuteten die Schüler des Musik-Projekts unter Leitung von Sigrid Kirchner den Nachmittag ein. „Let‘s shake hands“, sangen die Kinder aus voller Kehle. Melanie Amann durfte viele Hände zur Begrüßung schütteln. Zu ihrer Amtseinsetzung waren neben der Familie zahlreiche ehemalige Kollegen der Lenninger Grund- und Werkrealschule, Eltern, Vertreter von Kirchen und Vereinen sowie der Verwaltung gekommen.
Stelle rasch besetzt
Schulrat Kai Katuric wünschte der Rektorin einen konstruktiven Umgang mit Veränderungen im Schulwesen, Kraft, Durchhaltevermögen und eine glückliche Hand. Melanie Amann bezeichnete er als Grundschulexpertin, die als Mentorin bereits junge Lehrer an ihrem Wissen partizipieren ließ. An der Oberlenninger Grundschule, an der sie die vergangenen Jahre unterrichtet hatte, wirkte sie im Schulentwicklungsteam mit. Sie fördere Schüler auf dem Weg in die Selbstständigkeit und lege Wert auf Transparenz in der Elternarbeit, sagte Katuric. „Sie sind ein Teamplayer - hier haben Sie ein tolles Team.“
Bürgermeister Michael Schlecht würdigte, dass die Rektorenstelle relativ rasch wieder ausgeschrieben und besetzt wurde. Bis Ende des vergangenen Schuljahres war Andrea Bizer am Ruder. Anschließend leitete die Owener Rektorin Christa Hils die Schule in Unterlenningen kommissarisch. Der Rathauschef betonte, der Maßstab sei nicht, immer noch mehr machen zu wollen, sondern auch zu sehen, was passt. Konkret bezog er das auf die Schulkindbetreuung, die in Unterlenningen derzeit neben einem verpflichtenden Nachmittagsunterricht an zwei weiteren Tagen angeboten wird. „Was wir machen, müssen wir dauerhaft anbieten“, gab er zu bedenken. Von September an wird an den Lenninger Grundschulen zudem Schulsozialarbeit eingeführt. Erste Gespräche dazu haben bereits stattgefunden. Wo genau die Schulsozialarbeit und die Schulkindbetreuung unterkommen, soll im Dialog überlegt werden.
Grüße überbrachten auch die katholische Schuldekanin Carmen Trick und die Elternbeiratsvorsitzende Iris Bernkopf. Aus dem Nähkästchen plauderte die Lehrerin Elisabeth Dörr: Die ersten Wochen hätten gezeigt, dass mit Melanie Amann als Rektorin eine gute Gemeinschaft und entspannte Atmosphäre an der Schule herrsche. Sie überreichte ihr stellvertretend für das Kollegium, das die neue Chefin mit einem Lied willkommen hieß, eine Rose, die neben Blüten auch Dornen habe. „Sie stehen dafür, dass wir uns auch manchmal wehren müssen gegenüber Erwartungen und Ansprüchen“, so Elisabeth Dörr.
Eine ebenfalls symbolträchtige Rede mit Blick auf den Namen der Schule hielt Melanie Amann: Wo eine Linde stehe, sei der Platz, wo man sich trifft und Freude hat. „Schön, dass ich auf meinem Weg nicht allein bin“, hob die neue Chefin hervor. Die Lindenschule solle ein Ort sein, in dem die Schüler nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und geistig wachsen können. Sie kündigte an, den Blick auf die Krone - sprich die Kinder - richten zu wollen, damit sie ein kräftiges Blattwerk hat. Wie die Blätter der Linde herzförmig seien, sollten die Schüler nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herz lernen. Dass sie mit dem Herzen musizieren, zeigten neben den Kindern des Musik-Projekts auch die Teilnehmer der Bläserklasse unter der Leitung von Johannes Stortz. Sie glänzten mit der Darbietung des festlichen „Trumpet Voluntary“.