Lenninger Tal

Kirchturmsanierung wird teuer

Erkenbrechtsweiler: Alle betonhaltigen Teile müssen in Handarbeit entfernt werden

Der Turm der evangelischen Kirche in Erkenbrechtsweiler soll möglichst bald saniert werden. Allerdings gibt es noch Klärungsbedarf.

Der Kirchturm in Erkenbrechtsweiler muss aufwendig saniert werden. Das Thema sorgte für eine lange Debatte im Gemeinderat.Foto:
Der Kirchturm in Erkenbrechtsweiler muss aufwendig saniert werden. Das Thema sorgte für eine lange Debatte im Gemeinderat.Foto: Jürgen Holzwarth

Erkenbrechtsweiler. Die evangelische Kirchengemeinde Erkenbrechtsweiler-Hochwang will noch in diesem Jahr den Turm der Kirche in Erkenbrechtsweiler umfangreich sanieren lassen. Der Architekt der Kirchengemeinde, Albert Hörz vom Büro Riehle und Assoziierte in Reutlingen, stellte die Maßnahmen im Gemeinderat vor.

Die Schäden beruhten zu einem großen Teil auf handwerklichen Fehlern bei vorangegangenen Sanierungen. Insbesondere die Verwendung von zementhaltigem Mörtel bei der Verfugung und Ausbesserung des Kalktuffsteins habe dem Bau zugesetzt. Anders als Kalk verhindere Zement das rasche Diffundieren von Wasser, das über undichte Fugen und den Stein selbst ins Mauerwerk eindringen könne. Flächige Absprengungen und das Ausbrechen von Fugen durch Frost seien die Folge. Durch die Schwingungen des Turms beim Glockenläuten und durch rostende Eisenanker im Mauerwerk, hätten sich zudem Teile der Mauer auseinanderbewegt. Neben den baulichen und optischen Maßnahmen seien daher stabilitätsfördernde Ergänzungen in der Statik des Turms erforderlich.

Vor allem die Steinmetzarbeiten an den Kalktuff-Natursteinen verursachten hohe Kosten. Bei der fachgerechten Sanierung müssten alle beton- und zementhaltigen Teile in Handarbeit vorsichtig entfernt werden. Der Fachplaner machte deutlich, dass auch künftig in zeitlichen Abständen von 30 bis 40 Jahren mit einer umfassenden Sanierung zu rechnen sei. Dies setze allerdings regelmäßige Kontrollen und Nacharbeiten im Fünf-Jahres-Turnus vo­raus.

Erklärtes Ziel der Kirchengemeinde sei es, die Sanierungsarbeiten bis Ende Oktober abzuschließen. Allerdings stünden die Genehmigung des Projekts durch den Oberkirchenrat und die Unbedenklichkeitsbestätigung zum vorzeitigen Baubeginn seitens des Landesdenkmalamts noch aus.

Der ehrgeizige Zeitplan und die Erwartungen der Kirchengemeinde hinsichtlich der Mitfinanzierung durch die bürgerliche Gemeinde noch in diesem Jahr gaben Anlass für eine längere Debatte im Rat. Am Ende wurde deutlich, dass die Vorstellungen auf der kirchlichen Seite über den weiteren Verlauf des Projekts nicht den Möglichkeiten der bürgerlichen Gemeinde entsprechen und weiterer Klärungsbedarf besteht.pm