Lenninger Tal

Kleine Variante für die Hohe Steige

Sanierung Die Straße am Oberlenninger Friedhof bekommt eine neue Wasserleitung und einen neuen Belag. Ein breiterer Gehweg ist aber zu teuer. Von Anke Kirsammer

Die Hohe Steige dient vorwiegend als Schulweg. Im Sommer wird die Stichstraße kostengünstig repariert.
Die Hohe Steige dient vorwiegend als Schulweg. Im Sommer wird die Stichstraße kostengünstig repariert.

An ihr trennt sich die Spreu vom Weizen: Die Hohe Steige in Oberlenningen ist für jeden Schüler, der auf dem Fahrrad, mit dem Schulranzen bepackt, unterwegs ist, eine Tortur. Vom kommenden Sommer an verbessert sich auf dem äußerst steilen Anstieg wenigstens der Rollwiderstand: Der von Rissen durchzogene und in Teilen abgeplatzte Belag der Straße wird saniert. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Wie von der Verwaltung vorgeschlagen, wird die günstigste Variante umgesetzt. Die Kosten samt Wasserleitung belaufen sich auf rund 290 000 Euro.

Ein Vollausbau der Straße samt einem verbreiterten Gehweg würde sich gemäß dem Ingenieurbüro Pirker und Pfeiffer auf rund 600 000 Euro belaufen. „Im Untergrund haben wir Sachen gefunden, die uns nicht gefallen“, sagte der Bauleiter Bernd Haußmann. Demnach hat die Straße weder einen frostsicheren Aufbau noch ist der Unterbau tragfähig. Weil das Material zudem mit Schadstoffen belastet ist, müsste es bei einem Austausch teuer entsorgt werden.

Bürgermeister Michael Schlecht plädierte dennoch für die günstigste Lösung. „Die Straße hat mit dem Aufbau schon 40 oder 50 Jahre gehalten“, so lautete eines seiner Argumente. Auf einen breiteren Gehweg, der nur mit einem Vollausbau zu machen wäre, kann der Rathauschef auch verzichten, denn seiner Beobachtung nach laufen die Schüler ohnehin in Scharen auf der gesamten Fahrbahn. Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger seien auf der Straße gleichberechtigt. „Wir rechnen mit der gegenseitigen Rücksichtnahme“, sagte Michael Schlecht.

Für sein Ansinnen bekam er Rückendeckung von den Gemeinderäten. „Ich bin nicht bereit, für eine Straße, die nur für Schüler und Lehrer ist, 300 000 Euro mehr auszugeben“, sagte Wolfgang Tröscher. „Ob der Gehweg 1,50 oder zwei Meter breit ist, ist den Schülern doch völlig wurscht.“ Volker Hofmann, von Beruf Polizeibeamter, unterstützte den Verwaltungsvorschlag ebenfalls, um Geld für ein anderes Projekt zu sparen: Irgendwann müsse die Gemeinde den Knotenpunkt von Heerweg, Radweg und Hoher Steige entschärfen. „Das ist eine der gefährlichsten Stellen im Ortsteil Oberlenningen.“

Einstimmig sprach sich das Gremium für die günstige Variante aus, die den Gehweg in seiner bisherigen Breite belässt und auf der Hohen Steige oberhalb des Heerwegs lediglich einen neuen Straßenbelag vorsieht. Erneuert werden auch die Wasserleitung inklusive Hausanschlüsse und die Abwasserrohre. Zudem wird ein Leerrohr für ein Breitbandkabel eingezogen. Die Bauarbeiten sollen von Juni bis September über die Bühne gehen.