Zainingen. Schon von Berufswegen muss der Industriemechaniker Lars Maucher im Besitz handwerklicher Qualitäten sein, dazu ist der 24-Jährige nach eigenem Bekunden auch noch humorvoll, treibt Sport und modelt in seiner Freizeit. Das sind im reichlich bestückten Becken des Partnermarkts solide Voraussetzungen, um nicht gleich sang und klanglos unterzugehen. Nach eineinhalb Jahren des Singletums will er davon in der achten Staffel der RTL-Produktion „Die Bachelorette“ die 26-jährige Maxime Herbord überzeugen, und in Full HD ein Millionenpublikum gleich mit.
In neun Folgen buhlen zwanzig Männer um die Kommunikationsdesignerin aus Herzogenrath (NRW). Die Stunde der Wahrheit heißt in dieser Sendung „Nacht der Rosen“, und fällt in jeder Folge auf die letzten Minuten. Sie zeigen die junge Frau beim Verteilen langstieliger Eintrittskarten für die nächste Runde. Nach sinnigerweise neun Folgen – unter Floristen gilt ein Strauß von neun Rosen als Symbol für die nimmer endende Liebe – verdichtet sich die von RTL getroffene Vorauswahl auf Herbords Favoriten. Wer die Anzubetende unsympathisch findet, darf die Rose auch ablehnen.
Die Ausstrahlung beginnt in diesem Jahr am 14. Juli, von da an ist die Show immer mittwochs um 20.15 Uhr zu sehen. Am Tag der Premiere lässt in Zainingen der Fußballverein, dem Maucher angehört, das Training sausen und veranstaltet stattdessen am Sportheim Public Viewing. In welchem Zeitraum gedreht wurde, behält der Sender für sich; in jedem Fall ist die gesamte Staffel schon im Kasten und Maucher wieder auf der Alb angekommen. „Die Folgen habe ich noch nicht gesehen, das wird an dem Mittwoch auch für mich eine Premiere“, sagt er mit einem Lachen.
Freunde und Bekannte seien von der Bewerbung des jungen Mannes überrascht und begeistert gewesen. Nach welchen Kriterien RTL die Teilnehmer auswählt, ist ihm nicht bekannt; der Sender wiederum erklärt: „Unter anderem spielt auch Vielfalt eine große Rolle. Die Bachelorette soll unter den 20 Teilnehmern schließlich ihren Traummann finden können, weshalb Männer mit unterschiedlichsten Charakteren und optischen Merkmalen ausgewählt werden.“
Mauchers Motivation, bei einer Reality-TV-Produktion mitzumachen, verdichtet er auf die griffigen Schlagwörter Strand und Liebe. Gedreht wurde nämlich im Glanz der Urlaubssonne auf der griechischen Insel Kefalonia. „Mir geht es darum, die große Liebe zu finden“, sagt Maucher. Unter den Bedingungen einer Fernsehproduktion lerne man einen Menschen einfach anders kennen. „Dazu kommen eine tolle Villa, der Strand und außergewöhnliche Dates.“ Darüber hinausgehende Motive – so manchem hat die Teilnahme ja gar als Sprungbrett hin zur TV-Persönlichkeit gedient – habe es nicht gegeben.
Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich der Industriemechaniker, der bei MEBA Metall-Bandsägemaschinen angestellt ist, jedenfalls nicht beklagen. Auf Instagram folgt ihm eine Schar von knapp 11 000 Nutzern, was zum Großteil auf einen Wettbewerb von „Regio TV“ im Jahr 2019 zurückzuführen ist. Der lokale Sender hatte sich auf die Suche nach Mister Schwaben gemacht, wobei es Maucher damals noch nicht gelungen ist, sich unter den ersten Kandidaten zu positionieren.
Konkrete Hinweise, wie er sich dieses Mal gemacht hat, darf er nicht geben, weil ein Auftritt im Reality-Fernsehen mit strengen Vertragsregeln verbunden ist. Begeistert jedenfalls klingt sein Tonfall, bei allem, was ihm über seine Zeit auf der Insel Kefalonia zu entlocken ist: „Ich würde definitiv nochmal mitmachen.“