Lenninger Tal

Lebensräume der Biosphäre im Blick

Kunst Irma Luise Gaugele zeigt in einer Ausstellung im Owener Rathaus ihre Einblicke in die Kulturlandschaft.

Irma Luise Gaugele mit einem der Werke, die jetzt im Owener Rathaus zu sehen sind. Foto: pr

Owen. Die Owener Künstlerin Irma Luisa Gaugele lässt in ihren Gemälden an ihrem ästhetischen Blick auf das poetische Zusammenspiel von Lebewesen, Pflanzen und Räumen teilhaben. Großformatige abstrakte Blütenkompositionen stehen figurativen Darstellungen gegenüber. Auf Wiesen stellen sich Grashalme dem Wind und den Wolken entgegen, während die Blüten bereits in der Luft fliegen.

Gekonnt bringt Gaugele Farbklänge aus Natur, Kunst und Design zusammen. Weiche, pludrig hellgraublaue Blütenkugeln steigen vor dem Sonnenuntergang in die Lüfte. Schwertlilien lugen aus einem gelb-grün strahlenden Hintergrund hervor oder ein violetter Lavendelstrom bahnt sich seinen Weg durch die gelbe Landschaft zum Wald am Bildhorizont. Irma Luisa Gaugele zeigt in ihren ausdrucksstarken Gemälden die Verbindung von Kunst und Natur, nimmt Blüten, Wiesen, Wälder, Gewässer und andere Lebensräume der Biosphäre in den Blick. Kunst wird zum Medium, das Natur sichtbar macht, mitgestaltet und reflektiert. Damit schafft Gaugele sensible Einblicke und zugleich auch aktuelle Perspektiven auf die Umwelt als gewachsene Kulturlandschaft.

Ökologie und Umwelt werden heute zunehmend mehr durch Begriffe aus der Kunst charakterisiert. Seit 2008 die Schwäbische Alb zum Biosphärengebiet und zur Unesco-Modellregion wurde, ist sogar von der „Gebietskulisse“ südlich von Stuttgart die Rede. Streuobstwiesen, von Schafen beweidete Wacholderheiden und Buchenwälder, die sich von den Ortschaften unterhalb der Teck bis nach Zwiefalten entfalten, werden als Biosphäre wahrgenommen, geschützt und modelliert. Aus dieser heraus schafft die Owener Künstlerin ihre einprägsamen Gemälde. „Meine Bilder“, betont sie, „sollen das Auge und die Seele berühren, sie sollen Freude machen und anregen, die eigenen Sinne zu öffnen.“ Mit ihrer Malerei zeigt sie, dass die ästhetische Wahrnehmung des Regionalen und der eigenen Umgebung nicht losgelöst ist vom globalen Kontext, dem Blick auf die Welt. Dieses Verhältnis lotet sie in den ganz besonderen Biosphären ihrer Bilder immer wieder neu aus. pm

 

Im Rahmen einer Vernissage wird die Ausstellung am Freitag,  9. September, um 11 Uhr eröffnet und kann dann bis zum Montag, 31. Oktober, im Owener Rathaus montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 12 Uhr sowie dienstagnachmittags von 14 bis 18 Uhr besucht werden.