Lenninger Tal

Lehrerinnen fangen Mangel auf

Grundschule Eine dritte Klasse in Owen kann weiter unterrichtet werden, weil Pädagoginnen ihre Deputate erhöht haben.

Foto: Jean-Luc Jacques

Owen. Lobende Worte für das Engagement der Lehrerinnen an der Sibylle-von-der-Teck-Schule in Owen hatte Gemeinderat Michael Roth. „An der Grundschule fehlt eine Lehrerin. Das Kollegium hat sich zusammengetan und fängt die Fehlzeiten auf, damit die dritte Klasse mit Unterricht versorgt werden kann“, informierte er seine Ratskollegen.

„Wir haben großes Glück, dass die Lehrerinnen gemeinsam eine Lösung gefunden haben. Nicht alle haben ein volles Deputat - und die haben sich bereit erklärt, aufzustocken“, erklärte Bürgermeisterin Verena Grötzinger auf Nachfrage.

„In Owen ist die Situation noch nicht dramatisch“, sagt Dr. Corina Schimitzek, Leiterin des Schulamts Nürtingen. Sie ist froh, dass sich über Deputaterhöhungen der Unterrichtsausfall auffangen lässt und sieht deshalb im Moment keine besondere Problematik für die Schule im Teckstädtchen. Allerdings: Sollte es zu einem weiteren Ausfall kommen, wäre auch in Owen nichts mehr aufzufangen. „Wir greifen zurzeit zu eher ungewöhnlichen Maßnahmen“, ist sie sich bewusst. Das Schulamt versucht, von außen Lehrkräfte zu hohlen. Das können Gymnasiallehrer ohne Stelle sein, die sich bereit erklären, an Grundschulen zu unterrichten, aber auch Pensionäre.

Völlig unvermittelt trifft der Lehrermangel weder das Kultusministerium noch das Schulamt. „Durch die Verlängerung der Ausbildungszeit um zwei Semester fehlt ein Jahrgang“, sagt Corina Schimitzek. Entsprechend dieser Verzögerung kommen dann im nächsten Schuljahr die Lehrkräfte wieder, salopp gesagt, „auf den Markt“. Iris Häfner