Lenninger Tal

Lenningen hat ein gutes Finanzpolster

Haushalt 2019 war für die Gemeinde ein Jahr mit hohen Einnahmen. Vorhaben mussten geschoben werden. Von Anke Kirsammer

Symbolfoto
Symbolfoto: Jean-Luc Jacques

Lenningen. Einen Rechnungsabschluss 2019 mit sehr guten Einnahmen hat Lenningens Kämmerer Rudolf Mayer präsentiert. Besser als erwartet entwickelte sich durch die gute Konjunktur beispielsweise die Gewerbesteuer. Sie lag mit 2,15 Millionen Euro 153 000 Euro über dem Ansatz. Der Einkommensteueranteil bewegte sich mit 4,8 Millionen Euro deutlich über dem Wert von 2018. Nicht ganz erreicht wurden die veranschlagten Grundstückserlöse. Zu dem guten Ergebnis trugen die Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb besonders bei. So liegen die Gebühren und Entgelte über dem Anschlag, ebenso die Einnahmen aus Verkäufen, Mieten und Pachten. Insgesamt konnte der Haushalt deutlich mehr Geld erwirtschaften als gedacht. Der Griff in den Sparstrumpf in Höhe von 1,91 Millionen Euro entfiel komplett. Der Überschuss beläuft sich auf annähernd drei Millionen Euro. Höher als sonst waren vor allem wegen der Umstellung auf ein neues Haushaltsrecht aufgelöste Haushaltsreste aus den Vorjahren. Zudem wurden Vorhaben auf spätere Jahre verschoben. Nicht angepackt wurde beispielsweise die Sanierung des Rathauses in Gutenberg. Das lässt sich zum Teil mit nicht besetzten Stellen in der Verwaltung erklären. Entsprechend lagen auch die Personalkosten unter dem Plan.

Die Rücklage wuchs zum Ende des Jahres 2019 um 2,55 auf rund 15,5 Millionen Euro. Im allgemeinen Haushalt ist Lenningen weiterhin schuldenfrei. „Wir haben ein sehr gutes Finanzpolster für die kommenden Jahre“, sagte Rudolf Mayer. Er stellte allerdings eine deutlich sinkende Liquidität in Aussicht. Bereits für 2020 ist ein negativer Haushalt geplant. „Die kommenden Jahre werden noch schwieriger“, prognostizierte der Kämmerer. Gemeinderat Karl Boßler versuchte bezüglich 2019 etwas Wasser in den Wein zu gießen: Der Haushalt sei zwar erfreulich, das liege aber auch an nicht getätigten Investitionen. Rudolf Mayer rückte die Aussage zurecht: „Das Jahr war auch im laufenden Betrieb gut. Das hat mit den geschobenen Projekten nichts zu tun.“

Wasser erzielt Gewinn

Der Eigenbetrieb Wasserversorgung hat im vergangenen Jahr einen Gewinn in Höhe von 41 000 Euro erzielt. Auch in diesem Bereich hat die Gemeinde Investitionen geschoben. So konnte die Wasserleitung von Unterlenningen nach Brucken nicht gebaut werden, weil Zuschüsse nicht fließen. Gemeinderätin Michaela Gernert wünschte sich, dass die Bürger Tipps zum Wassersparen an die Hand bekommen. Davor warnte Bürgermeister Schlecht: „Wenn wir weniger verkaufen, zieht das einen höheren Wasserzins nach sich.“