Lenninger Tal
Lenningen will bei „Leader“ mitmachen

Regionales Der Verein, der den ländlichen Raum unterstützt, will seine Förderkulisse erweitern. Auch Beuren springt auf. 

Lenningen. Der Kelten-Erlebnis-Pfad am Burrenhof, die „Alte Backstube“ und das Backhaus in Erkenbrechtsweiler – all das sind Projekte, die finanziell über „Leader Mittlere Alb“ gefördert wurden. Bislang sind 20 Kommunen aus vier Kreisen Mitglied. Nun soll die Förderkulisse erweitert werden. Beitreten möchte auch die Gemeinde Lenningen. Bürgermeister Michael Schlecht warb dafür: „Wir haben zwar kein konkretes Projekt auf dem Zettel. Im ein oder anderen Ortsteil sieht der Rathauschef durch einen Beitritt aber Chancen bezüglich der Gastronomie oder des Einzelhandels.

Bei „Leader“ handelt es sich um ein EU-Förderprogramm zur Entwicklung des ländlichen Raums. Auch das Land beteiligt sich an der Finanzierung der Projekte. In der Aktionsgruppe Mittlere Alb sind 20 Kommunen aus vier Landkreisen Mitglied. Hinzukommen sollen nun weitere fünf Kommunen. Seit 2015 wurden 56 Projekte mit gut 4,4 Millionen Euro bezuschusst. Gestärkt wurden damit etwa die regionale Wirtschaft, das soziale und kulturelle Leben, die interkommunale Zusammenarbeit. Zu den Antragstellern gehören öffentliche Einrichtungen genauso wie Vereine, Privatpersonen und Firmen.

Ziel für die nächsten sieben Jahre ist, die Region weiterzuentwickeln, indem Leader Mittlere Alb fortgeführt wird. „Es besteht noch ein großes Potenzial an Themen und Projekten, die gefördert werden können“, heißt es dazu in dem Papier, mit dem sich die Aktionsgruppe für den neuen Förderzeitraum bewirbt. Weil sich das Verständnis des ländlichen Raums verändert habe, sehen die Verantwortlichen neue Aufgaben: Dazu gehören der Wohnungsmarkt, Klimaschutz sowie Gesundheit und Mobilität. „Wir laden die Kommunen und die Bürger ein, sich einzubringen“, so die Regionalmanagerin Elisabeth Markwardt im Gemeinderat. „Sie haben Ideen, wir fördern.“

Gemeinderätin Alice Kurz lobte das sehr umfassende, direkt greifbare Konzept. Auf ihre Frage, ob auch schulische Angebote förderfähig sind, nannte die Leader-Fachfrau beispielhaft ein Projekt in Trochtelfingen. Dort haben verschiedene Akteure gemeinsam eine Kletterwand eingebaut. Einschränkend sagte Elisabeth Markwardt: „Prinzipiell ausgeschlossen sind Pflichtaufgaben.“ Auch Michaela Gernert ist überzeugt, dass die Kommune von einem Beitritt profitiert. Bevor „Tante M“ in Schopfloch eröffnet wurde und man in der Ortschaft kurz vor der Gründung einer Genossenschaft stand habe sie bedauert, dass Lenningen nicht Mitglied ist. Der Beitrag, den die Gemeinde leisten muss, liegt bei jährlich 4600 Euro. Einstimmig bekundete der Rat die Absicht, Leader Mittlere Alb beizutreten. Anke Kirsammer