Lenninger Tal

Mehr Angebote für junge Erwachsene

Jugendarbeit Vanessa Scheu möchte auch ältere Jugendliche und junge Erwachsene für das Jugendhaus Café Olé in Lenningen begeistern. Von Daniela Haußmann

Die beiden Sozialarbeiterinnen Vanessa Scheu (zweite von links sitzend) und Heike Deigendesch (rechts daneben) wollen das Café O
Die beiden Sozialarbeiterinnen Vanessa Scheu (zweite von links sitzend) und Heike Deigendesch (rechts daneben) wollen das Café Olé für ältere Jugendliche attraktiver machen.Foto: Daniela Haußmann

Das Lenninger Jugendcafé Olé hat Verstärkung bekommen. Bislang kümmerte sich Heike Deigendesch in der 8 000-Einwohner-Gemeinde um die Belange junger Menschen. Seit Oktober erhält die Einrichtungsleiterin durch Vanessa Scheu hauptamtliche Unterstützung. Die 27-Jährige, die genau wie Deigendesch beim Kreisjugendring Esslingen angestellt ist, hat in Heidenheim soziale Arbeit mit der Fachrichtung Kinder- und Jugendhilfe studiert.

Für ihren Beruf hat sich Scheu ganz bewusst entschieden. „Mir hat es schon immer Spaß gemacht, mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen, Angebote für sie zu schaffen und gemeinsam mit ihnen Projekte zu gestalten“, berichtet die Sozialarbeiterin und betont: „Ich will Kindern und Jugendlichen helfen, ihre Freizeit sinnvoll zu nutzen und sie bei Problemen unterstützen.“ Die 27-Jährige, die in Beuren aufgewachsen ist, findet es wichtig, dass junge Menschen auch außerhalb der eigenen Familie einen Ansprechpartner haben, der ein offenes Ohr und Verständnis für sie hat. Von Bedeutung ist für Vanessa Scheu aber auch, dass Heranwachsenden ein zentraler Treffpunkt offensteht, an dem sie mit ihren Freunden ungestört Zeit verbringen können. Darüber hinaus ist ihr die Schaffung von Mitwirkungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten, die sich an den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Interessen von Kindern und Jugendlichen orientieren, ein Anliegen.

„Entsprechende Veranstaltungen, Programme und Projekte zu initiieren, ist“, aus Sicht der Sozialarbeiterin, „gerade im ländlichen Raum wichtig, damit sich junge Menschen an ihrem Wohnort wohl fühlen, weil es eine Vielfalt an attraktiven Angeboten für sie gibt.“ Vanessa Scheu will im Rahmen ihrer Arbeit auch neue Altersgruppen ansprechen, die im Lenninger Jugendhaus bislang eher schwach vertreten sind. „Wenn junge Erwachsene Mitte zwanzig Lust haben, mit Jugendlichen ehrenamtlich zu arbeiten, sind sie“, laut Scheu, „herzlich eingeladen, ihre Ideen einzubringen und mitzumachen.“ Genauso können der 27-Jährigen zufolge auch Auszubildende und Schüler ab 15 Jahren ins Café Olé kommen, um mit ihr oder Heike Deigendesch über Wünsche und Anregungen zu sprechen. „So lassen sich zusammen mit diesen Altersgruppen ganz gezielt Angebote und Veranstaltungen initiieren“, erklärt Vanessa Scheu.

Im Gebäude, in dem das Jugendhaus untergebracht ist, gibt es eine Holzwerkstatt. „Mein Ziel ist es, in diesen Räumlichkeiten eine Kreativwerkstatt ins Leben zu rufen“, erzählt die Sozialarbeiterin. „Den Jugendlichen soll dann die Möglichkeit geboten werden, im Rahmen von Projekten mit Holz, Ton, Papier, Farben oder Stoffen zu arbeiten.“ Wer sich kreativ oder handwerklich betätigen will, wird im Café Olé dazu künftig die Chance erhalten. Ein großes Anliegen von Vanessa Scheu ist es, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu verleihen. „Einerseits ist es mir wichtig, dass ihnen zugehört wird“, so die 27-Jährige. „Andererseits steht für mich auch im Mittelpunkt, dass junge Menschen die Teilhabechancen, die ihnen eingeräumt werden, auch nutzen und sich der Verantwortung bewusst sind, die damit einhergeht.“

Heike Deigendesch ist von der Zusammenarbeit mit ihrer Kollegin begeistert. „Sie ist nah dran an den Jugendlichen. Sie bringt ihre eigenen Stärken und Ideen mit“, erzählt die Einrichtungsleiterin und stellt fest: „Die Jungen und Mädchen sehen Vanessa aufgrund ihres Alters eher als gute Freundin. Deswegen wenden sie sich teilweise mit unterschiedlichen Themen und Fragen an sie oder mich.“ Auch deshalb ist Vanessa Scheu aus Sicht von Heike Deigendesch eine Bereicherung für das Café Olé.