
Bei schönstem Spätsommerwetter tummeln sich rund 80 Menschen auf dem Feldweg vor dem Schopflocher Moor. Sie sind aber nicht etwa zum Wandern oder Biken gekommen, sondern um beim Landschaftspflegetag einen Beitrag zum Natur- und Artenschutz zu leisten.
Jedes Jahr organisieren der Schwäbische Albverein, das Naturschutzzentrum Schopflocher Alb und das Regierungspräsidium Stuttgart dort einen Pflegeeinsatz. „Wir betreuen drei Naturschutzgebiete, neben dem Schopflocher Moor auch das Randecker Maar und das Obere Lenninger Tal“, informiert Dr. Franziska Harich, Leiterin des Naturschutzzentrums.
Aufgeteilt in sieben Gruppen und ausgerüstet mit Handschuhen, Astscheren und Sägen, verteilen sich die ehrenamtlichen Helfer über die knapp 80 Hektar des Einsatzgebietes. Die Erste Landesbeamtin im Kreis Esslingen, Marion Leuze-Mohr, und Elmar Schelkle vom Referat Naturschutz des Regierungspräsidiums Stuttgart arbeiten Hand in Hand mit den Mitgliedern mehrerer Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins, etlichen Junior Rangern und deren Eltern und Geschwister.
Hecken, die durch zu starken Wuchs für Schatten und Beeinträchtigung auf den angrenzenden Wiesen sorgen, schneiden die Helfer zurück. Den Teich am Ende des Bohlenweges befreien sie von Gehölz, damit er sich nicht zusetzt. Das Schnittgut wird gleich vor Ort gehäckselt und abtransportiert.
Eine Besonderheit gibt es im Waldstück zu sehen. Vermutlich eine Windhose hatte dort zahlreiche Bäume umgeknickt. Um den Moorboden zu schonen, kommt Rückepferd Finn zum Einsatz. Der siebenjährige Schwarzwälder Hengst zieht den mit Sturmholz beladenen Schlitten ein ums andere Mal mühelos zum Sammelplatz.
Das Schopflocher Moor ist vielen auch als „Torfgrube“ bekannt. Es stellt auf der Schwäbischen Alb eine Rarität dar. In einem Vulkankrater hat sich über Jahrtausende ein Hochmoor gebildet. Dort wurde im 18. und 19. Jahrhundert so viel Torf abgebaut, dass das Moor fast völlig zerstört wurde. Bereits seit dem Jahr 1942 steht das Gebiet unter Naturschutz. Im Rahmen eines umfangreichen Projekts sind zuletzt die einstigen Entwässerungsgräben verschlossen worden, um den Wasserspiegel zu stabilisieren. Um die Fauna und Flora zu erhalten, sind regelmäßige Pflegeeinsätze notwendig.