Lenninger Tal

Most und Flammkuchen

Reiner Hofmann betreibt in Owen bis kurz vor Weihnachten eine Besenwirtschaft

Zusammenrücken heißt es bis zum 19. Dezember im Owener Lauterweg 29/2 wieder. Wie bereits im Vorjahr hat Reiner Hofmann seinen Mostbesen geöffnet. Im Angebot: Flammkuchen, Moste und Liköre sowie schwäbischen „Konjack“ – alles selbst gemacht.

Gemütlich geht‘s zu in Reiner Hofmanns Mostbesen in Owen. Neben Apfel- und Birnenmost serviert er unter anderem süffige Variante
Gemütlich geht‘s zu in Reiner Hofmanns Mostbesen in Owen. Neben Apfel- und Birnenmost serviert er unter anderem süffige Varianten.Foto: Markus Brändli

Owen. Von Tiefkühlkost hält Reiner Hofmann nichts. „Kochen und Backen ist mein Hobby“, sagt der 53-jährige Owener. Etliche Male hat er an Teig und Auflagen getüftelt, um Flammkuchen hinzubekommen, die genauso lecker wie im Elsass schmecken. Wahlweise reicht er sie nach Art des Hauses mit Zwiebeln, Speck, Käse, Champignons, Rahm und Gewürzen mit und ohne Knoblauch, in einer süßen Variante mit Apfelringen oder flambiert. „Freunde und Bekannte haben mich letztes Jahr dazu animiert, einen Mostbesen aufzumachen.“ Nachdem die 40 Plätze von Woche zu Woche besser besetzt waren, war für den Owener klar, die Besenwirtschaft auch heuer wieder zu öffnen.

Was wäre ein Mostbesen ohne Apfel- und Birnenmost? Der stammt von Reiner Hofmanns Streuobstwiesen und wurde in der eigenen Presse selbst zu flüssigem Gold gemacht. „Auch die süffige Variante aus dem Druckfass kommt gut an“, betont er. Ausgeschenkt werden zudem selbst angesetzte Quitten- und Walnussliköre und – neu in diesem Jahr – ein schwäbischer „Konjack“, den Reiner Hofmann in Owen brennen lässt und der zwei Jahre im Eichenfass gereift ist.

Eigentlich hat der 53-Jährige in der angrenzenden Automatendreherei, die er mit seinem Bruder betreibt, auf seinen Wiesen und im kleinen Wengert genug zu tun. „Die Arbeit im Besen macht mir einfach Spaß, sagt er strahlend.“ Die Vorbereitungen liefen in den vergangenen Wochen auf Hochtouren. Um die Garagen etwas heimeliger zu machen, hat er die Außenwände mit Holz vertäfelt und Wandheizungen in Form von Bildern aufgehängt. Schon im vergangenen Jahr sei die Stadt Owen sehr hilfreich gewesen. „Inzwischen gibt es auf dem Rathaus sogar ein Formblatt für Besenwirtschaften“, sagt Reiner Hofmann schmunzelnd.

Während sich die Gäste auf den Bierbänken drängen, schwitzt der Wirt den ganzen Abend vor dem fast 400 Grad heißen Holzbackofen, legt Fichtenholz nach, sorgt dafür, dass der Ofen die richtige Hitze und die Flammkuchen in ein, zwei Minuten die richtige Farbe bekommen. Freunde übernehmen den Service. Musik hat der Reiner Hofmann nicht organisiert. „Letztes Jahr kam aber ein paar Mal einer mit einer ‚Steirischen‘“, sagt er Reiner Hofmann und mimt einen Akkordeonspieler. „Das hat selbst den Jüngeren gefallen.“ Er selbst freut sich darüber, dass die Gäste in seiner Garage nun wieder zusammenrücken. Dazu trägt bei, dass er die Flammkuchen für mehrere Leute auf einem Brett serviert. „Das ist im Elsass so üblich. Dann kann man verschiedene probieren und sie sind immer frisch.“

Der Mostbesen von Reiner Hofmann hat bis einschließlich 19. Dezember, immer freitags und samstags, von 17 Uhr an geöffnet.