Lenninger Tal

Neues Rekordergebnis ist schon in Sicht

Haushalt In Neidlingen sind die Zahlen für 2017 deutlich positiver ausgefallen als erwartet. 2018 wird noch besser.

Neidlingen. Es ist ja eine gute Tradition, dass Kämmerer und Kommunen meistens vorsichtig rechnen und es dann am Ende eines Jahres besser kommt - oder zumindest nicht ganz so schlimm. In Neidlingen lief 2017 finanziell alles glatt. „Die Zahlen sind gut“, begrüßte der neue Weilheimer Stadtkämmerer Dennis Bräunle die Neidlinger Gemeinderäte. Erwartet war eine negative Zuführung von 67 000 Euro, also ein kleiner Griff in den Vermögenshaushalt, um den laufenden Betrieb zu finanzieren. Am Ende blieb stattdessen ein Plus von 246 000 Euro. Diese Brutto-Zuführung ist so hoch, dass selbst nach der planmäßigen Schuldentilgung noch eine Netto-Zuführung bleibt. Das bessere Ergebnis kam vor allem durch weniger Ausgaben zustande, aber auch durch etwas höhere Einnahmen, etwa bei der Einkommensteuer. Mit der Gewerbesteuer konnte die Gemeinde 2017 hoch zufrieden sein. Zwar wurden nicht die Rekordbeträge von 2015 und 2016 erreicht, doch es gingen wie erwartet immerhin rund 3,3 Millionen ein.

Im Vermögenshaushalt blieb lediglich ein Minus von 121 000 Euro, befürchtet worden war mehr als eine Million. Dieser Fehlbetrag wurde der Rücklage entnommen. Da diese zuvor rund 8,4 Millionen Euro betrug, steht dies in einem beruhigenden Verhältnis. Durch die planmäßige Tilgung sanken die Schulden der Gemeinde auf 601 000 Euro und damit von 401 auf 331 Euro pro Einwohner. Damit liegt Neidlingen unter dem Landesdurchschnitt.

Der Eigenbetrieb Wasserversorgung legte beim geschätzten jährlichen Wasserverkauf von 74 000 Kubikmetern fast eine Punktlandung hin, es wurden 74 500 Kubikmeter. Er erwirtschaftete vor allem durch weniger Ausgaben, statt einem erwarteten kleinen Verlust, einen Gewinn von 42 000 Euro. Mit diesem Gewinn wird das Eigenkapital gestärkt, es soll künftig die empfohlene Mindestquote von 30 Prozent erreichen. Die Schulden der Wasserversorgung liegen bei 480 000 Euro, also 265 Euro pro Einwohner, auch dieser Wert liegt deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Der Wasserverlust durch Messdifferenzen, Rohrbrüche oder anderes lag mit 6,2 Prozent völlig im grünen Bereich. Als kritisch gelten erst zweistellige Werte.

Dennis Bräunle gab auch einen kurzen Ausblick auf das laufende Haushaltsjahr 2018. „Es wird nicht alles gebraucht“, sagte er zum befürchteten Griff in die Rücklage in Höhe von knapp 3,6 Millionen Euro. Denn bei der Gewerbesteuer wurde die Schätzung von bereits satten 6,2 Millionen Euro auf 7,6 Millionen Euro nach oben korrigiert, es ist ein neues Rekordjahr in Sicht.

Der Haushalt 2018 ist der erste Neidlinger Haushalt nach neuem Haushaltsrecht, derzeit wird ein „Ordentliches Ergebnis“ von 1,25 Millionen Euro erwartet. Hohe Gewerbesteuereinnahmen fließen zum Teil zwei Jahre später als Umlagen wieder ab. Von der erwarteten Rekordeinnahme im Jahr 2018 wird also 2020 ein Teil wieder weg sein.Peter Dietrich