Lenningen. „Nein, es gibt momentan niemanden, der das Geschäft übernimmt“, sagt die Inhaberin des traditionsreichen Schreibwarengeschäfts in Oberlenningen, Michaela Bosch. Die Interessenten seien aus ganz verschiedenen, teils persönlichen, Gründen abgesprungen. „Wenn sich niemand findet, muss ich nächstes Jahr zum 31. Januar schließen“, sagt Michaela Bosch. „Bis dahin bin ich vertraglich mit dem Vermieter und der Post gebunden.“ Weil sie bereits einen anderen Job angetreten hat, musste sie die Öffnungszeiten etwas reduzieren. Dank Postagentur und Lottoannahmestelle habe man sein Auskommen mit dem Laden, betont die 37-Jährige. Auch die Miete sei in Ordnung.
Inzwischen hat Michaela Bosch das Gespräch mit Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht gesucht. „Es ist bewundernswert, wie lange sie den Laden bereits macht“, sagt er. Doch auch dem Rathauschef sind die Hände gebunden. „Ich greife nicht in den Markt ein“, so sein Statement. „Aber wenn mir zu Ohren kommt, dass sich jemand für die Übernahme eines Geschäfts interessiert, schicke ich ihn zu Frau Bosch.“ Der Laden habe keine schlechte Lage und Parkplätze vor der Tür. „Wenn sich in vier bis acht Wochen nichts tut, werde ich in jedem Fall die Post kontaktieren und fragen, was mit der Agentur passiert“, kündigt der Bürgermeister an. Außer in Oberlenningen gibt es in der Gemeinde noch in Unterlenningen und Hochwang Postagenturen. Auf den Standort in Oberlenningen sei man dringend angewiesen, so Michael Schlecht.