Lenninger Tal

Runter vom Sofa und raus ins Freie

Gesundheit Bewegung ist gesund. Diese Binsenweisheit weiß eigentlich jeder – nur an der Umsetzung hapert‘s bei vielen. Damit das anders wird, hat die BKK Scheufelen „Platzwechsel“ ins Leben gerufen. Von Iris Häfner

Sport lässt sich überall machen. Dazu animiert auch ein Bewegungsparcours rund um den Bühl. Foto: Markus Brändli
Sport lässt sich überall machen. Dazu animiert auch ein Bewegungsparcours rund um den Bühl. Foto: Markus Brändli

Immer mehr Befragte im Alter zwischen 18 und 39 Jahren geben an, aus zeitlichen Gründen keinen Sport zu treiben oder im Alltag immer bequemer zu werden. Sie bewegen sich zu wenig“, sagt Carina Nagelschmidt, Projektleiterin Prävention in Lebenswelten bei der Firma „Team Gesundheit“ in Essen. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen vom Nichtüberwinden des inneren Schweinehunds über Zeitverlust durchs Pendeln oder den Alltagsstress. Dem will die BKK Scheufelen mit dem Projekt „Platzwechsel - Bewege Dein Leben“, das „Team Gesundheit“ entwickelt hat, entgegenwirken.

Es ist so einfach: runter vom Sofa und raus ins Freie oder in die Turnhalle. Das muss nicht mittags bei Gluthitze sein, sondern bei gemäßigteren Temperaturen am Abend oder kurz vor der Dämmerung. Eine Bank, ein Ast oder einfach die Laufstrecke als solche reichen eigentlich schon. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, sich mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche sportlich zu betätigen. Das schaffen jedoch nur 10 bis 20 Prozent der Erwachsenen.

Deshalb ging „Team Gesundheit“ der Frage nach, wie man die Bevölkerung zu sportlicher Betätigung motivieren kann, denn körperliche Inaktivität gilt als eines der größten Gesundheitsprobleme des 21. Jahrhunderts - mit gravierenden gesundheitlichen Problemen. „In jeder Kommune gibt es Sportvereine. Gemeinsam mit ihnen bieten wir einfache und kostenlose Bewegungsangebote über einen bestimmten Zeitraum an - quasi direkt vor der Haustüre“, erklärt Carina Nagelschmidt. Das Angebot ist niederschwellig und kostenlos, damit die Hemmschwelle zur „Initialzündung“ möglichst gering ist, und findet im Lenninger Tal vom 23. September bis zum 22. November statt. Dies ist Teil einer bundesweiten Kampagne der Essener Firma, des Deutschen Olympischen Sportbunds und der BKK-Landesverbände.

Speziell für Lenningen gibt es einen Bewegungsparcours im Rundweg Bühl in Unterlenningen. Dabei kann man eine Bank als „Trainingspartner“ nutzen, um aus dem Stehen draufzuhüpfen, und Seitwärtsschritte lassen sich zwischendurch ebenfalls locker einbauen. „Es wird elf Übungsstationen auf dem etwa eineinhalb Kilometer langen Rundgang geben“, sagt Carina Nagelschmidt. Die Auftaktveranstaltung findet am Sonntag, 23. September, statt.

Schirmherr ist Frank Stäbler, Ringer-Weltmeister aus Leinfelden-Echterdingen. Ebenfalls mit im Boot sind die Stadt Owen und die Gemeinde Lenningen, der Schwäbische Albverein, der TV Unterlenningen, der TSV Owen und Biosphärenbotschafter Dieter Bounin aus Owen. Deren Angebote sind kostenlos. Wer will, kann in den Vereinssport reinschnuppern, aber auch Trendsportarten und Functional Fitness können die Teilnehmer ausprobieren. Für Letzteres sind keinerlei Geräte notwendig, der eigene Körper und sein Widerstand sind hier die entscheidenden Trainings-Elemente. Quälen muss sich niemand. Wer seine Runde um den Bühl in Angriff nimmt, tut schon etwas für seine Gesundheit, denn er bewegt sich - und das ist allemal besser, als auf dem Sofa zu sitzen, fernzusehen oder mit dem Handy zu spielen.

 

Es gibt eine Website speziell für das Projekt. Zu finden ist sie unter www. platzwechsel.jetzt/lenningertal. Die Botschaft ist klar: „Uff gohd‘s, Lenninger Tal! -Schaffe, schaffe, Sport mache!“ ist dort zum Auftakt zu lesen.