Lenninger Tal

Schulleiterin mit großem Herz für Owen

Amtseinsetzung Susanne Niemeyer ist seit diesem Schuljahr die neue Rektorin der Sibylle-von-der-Teck-Schule in Owen. Weil ihr vieles bislang wichtiger war, wurde sie erst jetzt offiziell zur Schulleiterin ernannt. Von Iris Häfner

Susanne Niemeyer ist begeistert von der Darbietung der Hip-Hop AG. Die Kolleginnen füllten einen Notfallkoffer für ihre Chefin.
Susanne Niemeyer ist begeistert von der Darbietung der Hip-Hop AG. Die Kolleginnen füllten einen Notfallkoffer für ihre Chefin. Foto: Jean-Luc Jacques

Die Ansage an die Redner war freundlich, aber deutlich: maximal fünf Minuten reden. Die Botschaft kam an, und so wurde die Einsetzungsfeier von Susanne Niemeyer zur Rektorin der Sibylle-von-der-Teck-Grundschule in Owen eine recht kurzweilige und herzliche Angelegenheit.

Nach dem Flötenstück der Schüler kam Brigitte von Merkatz, Lehrerin an der Schule, nur kurz auf die Bühne, um die Gäste willkommen zu heißen und Schulrat Kai Katuric vom Staatlichen Schulamt Nürtingen ans Rednerpult zu bitten. „Seit 1. August vergangenen Jahres gibt es wieder eine Schulleitung und heute wird dies gefeiert“, sagte er. Sein Amt trage nicht die Verantwortung für den späten Termin. Bei Nachfragen sei er immer wieder vertröstet worden, weil dringlichere, schulische Angelegenheiten der Rektorin wichtiger waren - und insbesondere der Maientag vor ihrer Einsetzung stattfinden sollte. In bewegten schulischen Zeiten mit Umstrukturierungen und hohen Anforderungen übernehme Susanne Niemeyer Verantwortung. „Eine Schulleiterin muss gute Kompetenzen in Verwaltung und Management haben, und wegen der hohen Unterrichtsverpflichtung auch eine hervorragende Pädagogin sein“, erklärte Kai Katuric. Gezielt habe sie sich fort- und weitergebildet und sich für Innovationen interessiert und engagiert. Zudem hat sich Susanne Niemeyer für die Inklusion im Sport stark gemacht. „Auch in den Schulen in Jebenhausen und in Oberlenningen haben Sie Spuren hinterlassen“, sagte der Schulrat.

Bürgermeisterin Verena Grötzinger freute sich, dass die Owener Grundschule offiziell wieder in fester Hand ist. „Ein Ort braucht Menschen in Schlüsselpositionen, die Werte vermitteln“, sagte sie. Susanne Niemeyer gehe mit gutem Beispiel voran, nicht zuletzt deshalb, weil sie authentisch sei. „Sie unterstützen junge Menschen, dass sie feste Wurzeln bilden können. Das ist in unserer schnelllebigen Zeit wichtig“, erklärte Verena Grötzinger. Imponiert hat ihr, dass Susanne Niemeyer der Maientag wichtig ist. „Das ist ein Kulturgut und Erbe, das erhalten werden muss. Ihre Feuerprobe haben Sie mit Bravour bestanden - sogar an der Wurstwalze“, sagte sie.

Amtseinsetzung Susanne Niemeyer,Rektorin Grundschule Owen
Foto: Jean-Luc Jacques

Passend zur dynamischen Schulleiterin - wie es Brigitte von Merkatz formulierte - zeigte die Hip-Hop AG ihr Können, ehe sie selbst ans Rednerpult trat, und für das Kollegium sprach: „Das Amt erfordert Mut und Anstrengungsbereitschaft. Beides hat Susanne Niemeyer unter Beweis gestellt.“ Die guten Wünsche der Kolleginnen schlossen sich an. Peu à peu füllten sie ihrer Chefin einen Notfallkoffer, beispielsweise mit einem grünen Smoothie, falls sie mal rotsieht. Aber auch Streichhölzer für die Erleuchtung waren darunter.

Amtseinsetzung Susanne Niemeyer,Rektorin Grundschule Owen
Foto: Jean-Luc Jacques

 

Auf „ihren“ Tag hat sich Susanne Niemeyer unheimlich gefreut, wenngleich sie sich lange Zeit nicht vorstellen konnte, jemals Schulleiterin zu sein. „Das ist ein wichtiges Amt, und bin stolz, es zu begleiten“, sagte sie. Doch erst nach der Bewährungsprobe „Maientag“, sei sie zur Amtseinsetzung bereit gewesen. „Das Seminar in Kirchheim war mein Ein und Alles. Aber irgendwann passte der Schuh Sportlehrerausbildung nicht mehr“, sagte sie. Der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung und Herausforderung wurde immer größer. Als niemand die Owener Grundschule leiten wollte, sei sie Feuer und Flamme gewesen. „Innerhalb einer Woche habe ich mich entschieden. Die Schule hat einfach auf mich gewartet“, sagte sie. In ihrem Heimatort will sie sich tatkräftig und mit Hingabe einbringen. „Vieles, was ich mir erhofft habe, hat sich eingestellt. Alle sind mir ans Herz gewachsen“, sagte Susanne Niemeyer. Ein besonderes Lob erhielt Schulsekretärin Doris Schaupp: „Sie ist meine rechte Hand, ohne sie wäre ich aufgeschmissen“, sagte sie ohne Umschweife.

Die Herzen aller im Saal flogen ihr spätestens bei ihrem letzten Satz zu: „Als gebürtige Schweinfurterin fühle ich mich in Owen sauwohl.“