Lenninger Tal

Schwimmen und Planschen kosten mehr

Freibad Die Gemeinde Lenningen hebt die Eintrittspreise an. Die Einnahmen decken dennoch lediglich rund 14 Prozent der Ausgaben. Von Anke Kirsammer

Das Lenninger Freibad öffnet voraussichtlich am 18. Mai seine Pforten.Foto: Thomas Krytzner
Das Lenninger Freibad öffnet voraussichtlich am 18. Mai seine Pforten.Foto: Thomas Krytzner

Besucher des Lenninger Freibads müssen in der kommenden Saison mehr bezahlen als bisher: Die Preiserhöhungen liegen zwischen elf und 22 Prozent. Trotz der Anhebungen bedeuten die Mehreinnahmen für die Gemeinde nicht mehr als den berühmten Tropfen auf den heißen Stein. Gerechnet wird damit, dass durch die Eintrittsgelder gut 40 000 Euro und damit rund 5 000 Euro mehr als bisher in die Kasse fließen. Der Fehlbetrag für das Bad am Heerweg beträgt dieses Jahr voraussichtlich über 300 000 Euro.

Bürgermeister Michael Schlecht begründete die Erhöhung unter anderem damit, dass der Abmangel durch die Personalsituation kontinuierlich steigt. In den Jahren 2015 bis 2017 musste die Gemeinde für den Badebetrieb durchschnittlich „nur“ 240 000 Euro zuschießen. Inzwischen braucht es nicht nur mehr Aufsichtspersonal. Es wird auch immer schwieriger, Bademeister an Land zu ziehen. Wie bereits im Vorjahr, stellt deshalb auch im bevorstehenden Sommer eine Betreiberfirma das Personal.

Der Rathauschef räumte ein, dass die Erhöhung einzelner Karten teils knackig sei. Der Verwaltung war es aber wichtig, glatte Beträge hinzubekommen. So muss ein Erwachsener für den Eintritt künftig 4,50 statt bisher 4 Euro hinlegen. „Die Leistung Freibad darf und muss etwas kosten“, sagte Michael Schlecht.

Mit einzelnen Beträgen der neuen Preistabelle taten sich die Gemeinderäte jedoch schwer: „Wir schießen übers Ziel hinaus“, sagte Jürgen Rau. Zum Vergleich zog er die Eintrittspreise in Weilheim heran. Sein Antrag, die Preise für Einzel-, Abend- und Familienjahreskarten zu belassen, bekam keine Mehrheit. Wer wolle, dass das Freibad weiter existiere, dürfe etwas dazu beitragen, sagte Georg Zwingmann. Wie Jürgen Rau hielt aber auch er den Ansatz für die Familienjahreskarte für zu hoch. Statt der vorgeschlagenen 110 plädierte er für 100 Euro. Falk Kazmaier sprach sich dagegen aus, die Familiendauerkarte nur Einwohnern aus Lenningen, Owen und Erkenbrechtsweiler anzubieten, und Karl Boßler stieß sich daran, dass die Karte nur für Familien mit Kindern unter 16 Jahren gilt. „Heute machen die meisten in dem Alter keine Lehre“, so sein Argument.

Bei einer Gegenstimme votierte das Ratsgremium dafür, die Familienjahreskarte unabhängig vom Wohnort auf 100 Euro festzusetzen. Mit neun Befürwortern bekam der Antrag von Karl Boßler eine Mehrheit, die Karte auf Familien mit Kindern unter 18 auszuweiten. Die immer weniger nachgefragte Punktekarte entfällt.