Lenninger Tal

Steinkörbe stützen die Alte Steige

Sanierung Das Sträßchen, das von Oberlenningen auf die Schwäbische Alb führt, wird bis Mitte November abschnittsweise instand gesetzt. Von Anke Kirsammer

Baggerschaufel für Baggerschaufel rumpeln die Steine in die Gabionen. Die Körbe aus Metall sollen künftig ein erneutes Rutschen
Baggerschaufel für Baggerschaufel rumpeln die Steine in die Gabionen. Die Körbe aus Metall sollen künftig ein erneutes Rutschen des Hangs verhindern.Foto: Anke Kirsammer

Statt dem Dröhnen von Traktoren dringt zurzeit ein anderer Lärm von der Alten Oberlenninger Steige in den Ort: Donnernd verfüllen Bagger Gabionen mit faustgroßen Steinen. Auf insgesamt 165 Metern Länge werden die großen Metallkörbe auf der Talseite an verschiedenen Stellen eingebaut. Damit soll ein weiteres Rutschen des Hangs vermieden werden.

Tiefe Risse und Setzungen durchziehen das 2,5 Kilometer lange Asphaltband, das sich in der Verlängerung des Oberlenninger Heerwegs auf die Alb windet. Favorisiert wurde ursprünglich eine große Lösung mit einer Fahrbahnsanierung auf der ganzen Länge und einer umfangreichen Hangsicherung. Doch Kosten von gut 800 000 Euro ließen den Gemeinderat zurückschrecken. Gefunden wurde ein Kompromiss: Die Steige wird nun partiell saniert. Um einen Flickenteppich – insbesondere Längsnähte – zu vermeiden, bekommt die Fahrbahn in den beschädigten Abschnitten auf der gesamten Breite eine Asphalttragdeckschicht. Stärker ramponierte Bereiche erhalten zudem einen neuen Unterbau. Vorgesehen ist ein entsprechender Vollausbau auf einer Länge von insgesamt 590 Metern. Der weniger aufwendige Hocheinbau ist auf 5 000 Quadratmetern geplant. Unterm Strich belaufen sich die Arbeiten samt Baunebenkosten auf rund 460 000 Euro. Ziel ist, die Steige, die im Grunde ein Feldweg ist und lediglich von landwirtschaftlichem Verkehr sowie von Radlern genutzt wird, wieder verkehrssicher zu machen.

Bereits seit drei Wochen ist der Bautrupp dabei, in einzelnen Bereichen Gabionen zu installieren. Vor der ersten Haarnadelkurve im unteren Bereich der Steige klafft ein bis zu 3,50 Meter breiter und gut 2,50 Meter tiefer Graben. In zwei Etagen werden die vor Ort aufgebauten Gitterkörbe mit dem Bagger aufgefüllt, mit Deckeln versehen und anschließend mit einem Geovlies eingepackt, damit der als Verfüllmaterial verwendete Siebschutt nicht in die Gabionen rieselt. „Sonst fehlen die Feinanteile im Unterbau der Straße“, erklärt Stefan Schaal vom Münsinger Büro Pirker + Pfeiffer Ingenieure, der verantwortlich ist für die Bauüberwachung. Entstehende Hohlräume hätten neue Setzungen zur Folge. Benjamin Tetzlaff, Bauleiter der ausführenden Dettinger Firma, geht davon aus, dass die restlichen Gabionen in den nächsten zwei Wochen eingelassen werden können. Anschließend sind Fräsarbeiten vorgesehen. Damit kommt zum Vorschein, wo genau am Unterbau etwas getan werden muss. Der Asphaltbau ist für den 2. und 3. November geplant. „Ich bin optimistisch, dass wir den Zeitplan einhalten können“, so Tetzlaff. Abgeschlossen sein soll das Projekt am 18. November.

Vor zwei Jahren wurde nach einer durch große Wassermassen ausgelösten Rutschung bereits ein Abschnitt der Steige durch Gabionen verstärkt.