Lenninger Tal

Tausche Alpen gegen Albtrauf

Wanderserie Schönes Wetter und Ferien, aber Reisen sind tabu. Der Teckbote testet einige Premiumwanderwege der „hochgehberge“. Von Irene Strifler und Katharina Daiss

Am Hörnle sind die Teckboten-Testerinnen nicht allein: Der schöne Platz lockt zahlreiche Wanderer an.Foto: Jean-Luc Jacques
Am Hörnle sind die Teckboten-Testerinnen nicht allein: Der schöne Platz lockt zahlreiche Wanderer an. Foto: Jean-Luc Jacques

Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah! – Dieser Spruch, angelehnt an ein Goethe-Gedicht, findet sich nicht nur in vielen Poesiealben. Er ist auch eine Selbstverständlichkeit für alle, die auf Schusters Rappen die Welt erkunden.

Wanderer kommen nämlich in der Region rund um die Teck voll und ganz auf ihre Kosten. Zum Beispiel dann, wenn sie den Empfehlungen der „hochgehberge“ folgen im und um das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Ob lange oder kurze Strecken, aussichtsreiche Pfade oder verwunschene Waldwege, tolle Picknickplätze oder einladende Gastwirtschaften – es gibt nichts, was es nicht gibt. Wanderer, was willst Du mehr? Bis zum 15. Juni ist coronabedingt an Auslandsreisen nicht zu denken. Was soll‘s. Selbst wer schon die Alpen überquert hat oder sich im Apennin und in den Pyrenäen durchs Dickicht geschlagen hat, weiß die Landschaft am Albtrauf zu schätzen. Doch nicht nur das: Auch die gute Beschilderung ist ein klarer Pluspunkt.

Einige der „hochgehberge“-Touren sind erst im März dieses Jahres zertifiziert worden. Viele Wege finden sich seit jeher in den Karten. Der noch relativ neue Trend, Premiumwanderwege auszuweisen, macht es dem Wanderer möglich, neue Varianten zu gehen, die meist frisch und gut ausgeschildert sind. Hohe Qualitätskriterien garantieren, dass keiner kilometerweit an verkehrsreichen Straßen unterwegs sein muss oder in ausgedehnten Gewerbegebieten den Spaß verliert.

Im Biosphärengebiet „Schwäbische Alb“ sind die „hochgehberge“ in aller Munde. Das Motto lautet „hoch gehen, um runter zu kommen“. Sieben davon liegen im Verbreitungsgebiet des Teckboten. Zwei wanderlustige Redaktionsmitglieder haben die Touren, die zum großen Teil auf bekannten Wegen mit charmanten neuen Ergänzungen basieren, unter die Lupe und natürlich auch unter die Sohlen genommen. Mit Hund, Partner oder Freundin ging‘s los in die nahe Umgebung. Vorher schon von der Schönheit der Region überzeugt, sind die redaktionsinternen Wandervögel nun erst recht nicht mehr traurig darüber, die geplante Alpenüberquerung oder den Apennin-Treck gegen Wanderferien am Albtrauf einzutauschen.

Um auch den Lesern des Teckboten Appetit zu machen, stellt der Teckbote die Touren nun in loser Folge vor. Einige Erfahrungen mögen subjektiv sein oder im Auge des Betrachters liegen, denn je nach Jahreszeit und Witterung fällt die Wanderung anders aus. Eine kleine Karte, deren Veröffentlichung die Geschäftsstelle „hochgehberge“ erlaubt hat, erleichtert das Nachwandern. Also gibt es keinen Grund mehr, bequem auf dem Sofa sitzen zu bleiben: Tageswanderungen sind allein oder in der Kleinstgrupppe auch in Coronazeiten im Ländle immer erlaubt, die jeweilige Anfahrt ist minimal, es kann losgehen.

Die Infobroschüre zu den Premiumwanderwegen „hochgehberge“ in und um das Biosphärengebiet Schwäbische Alb gibt es bei vielen Info-Stellen, unter anderem bei der Kirchheim-Info und im Landratsamt. Außerdem kann man sie anfordern und abrufen im Netz unter

www.hochgehberge.de

Wanderer leben gesund und brauchen kein Vermögen für ihre Ausrüstung

Die Ausrüstung für Tages- oder Halbtagestouren in der Region um die Teck ist überschaubar. Investieren sollte man in gute Wanderschuhe. Am besten schützen Stiefel, die bis über die Knöchel reichen. Viele schätzen auch verstellbare Wanderstöcke. Sie sind vor allem am Albtrauf bei steilen Wegen Gold wert. Regenschutz, Sonnenschutz und passende Bekleidung verstehen sich von selbst.

In den Rucksack gehört auf jeden Fall mindestens ein Liter Flüssigkeit, an heißen Tagen mehr. Auch ein Vesper oder Energieriegel können nützlich sein, je nach Einkehrmöglichkeiten. Das Handy sollte immer dabei sein, um notfalls Hilfe zu holen. Und natürlich ist auch Kartenmaterial empfehlenswert. Manche schätzen auch ein GPS-Gerät. Platz für Blasenpflaster bleibt da auch noch.

Wandern ist gesund. Das weiß nicht nur der „Netdoktor“. Er weist darauf hin, dass Wandern die Kondition verbessert und alle großen Muskelgruppen stärkt. Zudem wirkt sich Wandern positiv auf die Psyche aus. Je nach Tempo verbrennt der Wanderer bis zu 600 Kilokalorien pro Stunde. Wandern unterstützt also das Abnehmen und beugt den mit Übergewicht verbundenen Krankheiten vor.

Wandern ist gesellig. Wer sich in der (Klein-)Gruppe aufmacht, erkennt schnell, dass unterschiedliche Laufpartner immer wieder neue Themen ermöglichen. Während der Pilger eher allein unterwegs ist, trifft man den Wanderer fast immer zu zweit oder sogar mit noch mehr Personen an. Die Möglichkeit, Wanderfreunde zu finden, bietet zum Beispiel der Schwäbische Albverein.ist