Lenninger Tal

Trommeln für mehr Musikschüler

Verein Cajon-Workshops und Angebote für Erwachsene sollen in Lenningen Mitglieder locken. Der Infotag im Haus der Musik findet am gleichen Tag wie das Bruckener Fleckafescht statt. Von Anke Kirsammer

Die Lenninger Musikschule unternimmt vielerlei Anstrengungen, um Kinder für Instrumente zu begeistern. Dazu gehören die Beteilig
Die Lenninger Musikschule unternimmt vielerlei Anstrengungen, um Kinder für Instrumente zu begeistern. Dazu gehören die Beteiligung am Kinderferienprogramm der Gemeinde und Kooperationen mit den örtlichen Schulen.Archiv-Foto: Markus Brändli

Die Lenninger Musikschule kämpft mit schwindenden Mitglieder- und Schülerzahlen. Im September 2016 hatte der Verein noch 357 Schüler, jetzt sind es nur noch 306. Die Zahl der Mitglieder ist im gleichen Zeitraum von 538 auf 497 gesunken.

„Oberstes Ziel ist, neue Schüler zu bekommen“, sagte der Vorsitzende des Trägervereins, Winfried Sigwarth, im Gemeinderat. Mit verschiedenen Ideen versucht die Lenninger Musikschule, das zu realisieren. Dazu zählt ein Cajon-Workshop, der im Herbst vergangenen Jahres eingerichtet worden war und der nun dauerhaft angeboten werden soll, weil er guten Anklang gefunden hatte. Spezielle Angebote für Erwachsene sollen dazu beitragen, die Kapazitäten der Musikschullehrer an den Vormittagen zu nutzen. Auch Punktekarten dienen als Instrument, neue Schüler anzulocken. Neuland möchte die Musikschule zudem mit einem DJ-Workshop betreten.

Nicht immer war es in den vergangenen Jahren einfach, die Schlüsselpositionen in der Musikschule zu besetzen. Mit Reiner Leu wurde ein hauptamtlicher Musikschulleiter gefunden, nachdem der Posten monatelang verwaist war. Bevor Winfried Sigwarth den Vorsitz im September 2016 übernahm, hatte auch der Trägerverein mehrere Monate ohne Chef dagestanden. Derzeit ist die Stelle des Zweiten Vorsitzenden vakant. Die Suche nach einem Ehrenamtlichen, der das Amt übernehmen möchte, gestaltet sich schwierig. Für Winfried Sigwarth ist die Besetzung des Postens eine der großen Herausforderungen in diesem Jahr. Eine weitere Herkulesaufgabe, die er anpacken will, ist das Überarbeiten der 40 Jahre alten Vereinssatzung.

Festhalten möchte die Musikschule an Kooperationen mit den beiden Musikvereinen Unterlenningen und Gutenberg. Dabei unterstützt sie die Lenninger Vereine, indem sie die Lehrer für den Unterricht des Nachwuchses stellt. Weiterhin setzt sie auf konzertierte Aktionen mit der Werkrealschule sowie mit den Grundschulen in Ober- und Unterlenningen. Im Projekt „Musik erster Klasse“ beispielsweise können Abc-Schützen wählen, ob sie Blockflöte lernen, Djembe spielen oder verschiedene Instrumente ausprobieren wollen. Das für Eltern günstige Angebot dient dazu, Kindern den Unterricht schmackhaft zu machen.

Werbung in eigener Sache macht die Musikschule auch mit Konzerten und neuerdings mit der Beteiligung am Kinderferienprogramm der Gemeinde. Wie Winfried Sigwarth ankündigte, findet am 6. Mai dieses Jahr erstmals der Infotag parallel zum Bruckener Fleckafescht statt. Das Angebot könnte auf eine gute Resonanz stoßen, geht der Hock doch direkt neben dem Haus der Musik über die Bühne. Zwischen Roter Wurst und einer Tasse Kaffee sollen kleine und große Besucher in der ehemaligen Bruckener Schule Appetit auf das Erlernen eines Musikinstrumentes bekommen.

Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht bezeichnete die Musikschule als wichtige Institution der Gemeinde, die eine gute Bildungsarbeit leiste. „Ich bin froh, dass die Hängepartie um den Ersten Vorsitzenden beendet ist“, sagte er. Regelmäßig soll die Musikschule im Gemeinderat künftig über die Entwicklung berichten. Die Kommune lasse sich die Institution einiges kosten, so lautete die Begründung des Lenninger Rathauschefs.

Zahlen und Fakten zur Lenninger Musikschule

Die Musikschule finanziert sich über mehrere Säulen: Eine Säule sind Kursgebühren und Mitgliedsbeiträge, eine weitere ein jährlicher Zuschuss der Gemeinde in Höhe von 30 000 Euro. Außerdem zahlen das Land und der Verband deutscher Musikschulen Zuschüsse.

Insgesamt erwartet der Vorsitzende des Trägervereins, Winfried Sigwarth, dieses Jahr Einnahmen in Höhe von 111 000 Euro. Laut Plan sollen sich die laufenden Ausgaben in derselben Höhe bewegen.

Geplant ist eine Rücklagenentnahme von 10 000 Euro. Mit dem Geld sollen eine Verstärkeranlage gekauft und Musikinstrumente repariert werden.ank