Lenninger Tal

Türmchen in neuem Glanz

Das Rat & Tat-Team von „Unser Netz“ setzt dem Schopflocher Rathaus das i-Tüpfelchen auf

Gut 120 Stunden haben Männer des Lenninger Rat & Tat-Teams an dem Projekt gearbeitet. Nun schimmert das Rathaustürmchen in der Schopflocher Ortsmitte samt Wetterfahne wieder in frischem Kupfer.

Renovierung Turm auf Rathaus Schopfloch, Rathausturm
Renovierung Turm auf Rathaus Schopfloch, Rathausturm

Lenningen. Dass dem Türmchen auf dem Schopflocher Rathaus mehr als ein neuer Anstrich fehlte, war offensichtlich. „Da hingen die Fetzen runter“, sagt Werner Schulmeyer rückblickend, Motor von „Unser Netz“, unter dessen Dach das Rat & Tat-Team zu Werke geht. Beim Ortschaftsrat und in der Lenninger Verwaltung rannten er und Hermann Staiger aus Schopfloch – einer der Mitglieder des Teams – mit ihrem Ansinnen offene Türen ein. Nach mehr als 120 Stunden, in denen geplant, gewerkelt und montiert wurde, strahlt der Dachaufbau samt Wetterfahne in neuem Glanz. In einem Aufwasch installierten die rührigen Männer um den einstigen Zimmermann und Teamleiter Dieter Schmid auch eine neue Blitzschutzanlage.

Vom ursprünglichen Vorhaben, das rund 1,20 auf 1,10 Meter große Türmchen komplett abzubauen und am Boden herzurichten, verabschiedete sich der Trupp rasch. „Beim Abtragen hätten wir zu viel kaputt gemacht, weil es in den Dachbalken verankert ist“, erklärt der Schopflocher Helmut Maier.

Das Gerüst ließ die Gemeinde Lenningen aufstellen. „Wichtig ist, dass wir für große Sicherheit sorgen“, sagt Werner Schulmeyer. „Es wäre schlimm, wenn sich bei solchen Projekten jemand verletzen würde.“ In schwindelnder Höhe zu arbeiten, habe anfangs Überwindung gekostet, gibt Helmut Maier zu, der wie die meisten seiner Mitstreiter Ende 60 ist. Mit der Zeit sei es jedoch ganz normal gewesen, samt Werkzeug auf das gut zehn Meter hohe Dach zu steigen. Wie Dieter Schmid im Rückblick schmunzelnd sagt, war die größere Herausforderung, innerhalb des sehr engen Netzes an dem schmalen Türmchen zu arbeiten.

Die Lamellenrahmen mussten demontiert, neue Bretter aus Lärchenholz zugeschnitten, gehobelt und gestrichen werden. Gearbeitet wurde meist in privaten Garagen oder in der Werkstatt der Oberlenninger Firma Dangel-Metall. Nach Plänen von deren Seniorchef Gottlieb Dangel wurde als Schutz für das Holz eine Kupferverkleidung angefertigt. „Entweder machen wir es richtig oder gar nicht“, so lautete gemäß Hermann Staiger die Devise.

Den Auftrag, den aufwendig herzustellenden Stab für die Wetterfahne zu gestalten, bekam ein auf derlei Arbeiten spezialisierter Handwerker aus Erkenbrechtsweiler. „Es ist eine besondere Kunst, die Kugeln zu treiben“, erläutert Hermann Staiger. Die Materialkosten für das gesamte Vorhaben übernahm die Gemeinde. Das Rat & Tat-Team leistete seine Stunden wie üblich ehrenamtlich ab. Ziel war, ein Schmuckstück aus dem Türmchen zu machen, das einst eine Feuerglocke beherbergte. Das ist den handwerklich versierten Männern auch zweifellos gelungen.

Das nächste, etwas kleinere Projekt haben die Männer bereits im Visier: Aufpoliert gehört ihrer Ansicht nach das Wappen von Schopfloch am Ortseingang. Helmut Maier fasst es knapp zusammen: „Es gibt immer was zu tun.“

Das Türmchen auf dem Schopflocher Rathaus kann sich nun wieder sehen lassen. Ob kupferne Verkleidung oder das Anfertigen der Lam
Das Türmchen auf dem Schopflocher Rathaus kann sich nun wieder sehen lassen. Ob kupferne Verkleidung oder das Anfertigen der Lamellen - Männer des Rat&Tat-Teams haben wieder einmal ganze Arbeit geleistet.Fotos: Markus Brändli¿/¿privat