Lenninger Tal

Wahlkampf gegen eine Unsichtbare

Kandidatenvorstellung Bürgermeister Roman Weiß präsentiert sich souverän.

Roman Weiß (links) stellte sich als einziger Kandidat in Erkenbrechtsweiler vor. Foto: Rudi Fritz
Roman Weiß (links) stellte sich als einziger Kandidat in Erkenbrechtsweiler vor. Foto: Rudi Fritz

Erkenbrechtsweiler. Die Herausfordererin glänzte durch Abwesenheit, daher war Amtsinhaber Roman Weiß der Protagonist der öffentlichen Kandidatenvorstellung in der Erkenbrechtsweiler Mehrzweckhalle. Der Bürgermeister, der sich um seine dritte Amtszeit bewirbt, präsentierte sich souverän, kompetent und bürgernah und appellierte an den vorhandenen starken Gemeinschaftssinn.

„Frau Friedhild Miller hat uns schriftlich mitgeteilt, dass sie nicht zur Bewerbervorstellung kommen kann“, teilte der Wahlausschussvorsitzende Werner Huber den 130 Besuchern mit. Miller hatte zeitgleich andernorts einen Termin. Somit kamen die Erkenbrechtsweiler und Hochwanger Bürger nicht in den Genuss eines schillernden Auftritts der Multikandidatin wie am Vorabend in Frickenhausen.

Der 44-jährige Amtsinhaber, der vor 16 Jahren als studierter Forstamtsassistent erstmals zum Erkenbrechtsweiler Bürgermeister gewählt wurde, wagte einen Rückblick auf die größten Projekte der vergangenen acht Jahre: Installation der Trinkwasserdruckerhöhungsanlage im Wasserhochbehälter, Einführung von Schulkinderbetreuung, Rathaussanierung, Bebauungsplan ‚Markt am Heidengraben‘, Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, Einweihung der teilsanierten Mehrzweckhalle und Beginn der Sanierung Untere Straße. „Die Gemeinde ist auf dem Papier schuldenfrei“, berichtete Weiß nicht ohne Stolz. Das bedeute aber nicht, dass man sich jetzt ausruhen könne. Einige Ziele der nächsten Jahre seien die Sicherung der Zukunft des Jugendtreffs, Einrichtung von Schulsozialarbeit an der Grundschule, altengerechte Wohnungen oder gar ein Pflegeheim, der Breitbandausbau und ein interkommunaler Naturkindergarten.

Eine Daueraufgabe für die Gemeinde sei auch die Erhaltung der bestehenden Gebäude und die Aufarbeitung des Sanierungsstaus. „Gemeinsam, zusammen, miteinander - das bedeutet Stärke“, damit verbinde er Dinge mit Menschen, die uneigennützig anpackten, die Ideen einbrächten und gemeinsam füreinander loslegten. Der Amtsinhaber freute sich über vielseitige Aktivitäten seiner Bürger. Dies habe sich auch bei der Unterbringung von über 30 Flüchtlingen gezeigt. Roman Weiß beendete seinen fast 30-minütigen, unterhaltsamen Vortrag mit der Bitte an die Besucher, am 4. Februar zur Wahl zu gehen.

Danach stellten die Bürger Fragen. Zum Breitbandausbau sagte Weiß: „Wir müssen an die Ausschreibungen ran gehen, denn das Land lässt uns hier alleine.“ Er ließ sich aber keinen Termin entlocken, wann Erkenbrechtsweiler mit schnellem Internet rechnen kann. Eine Besucherin erkundigte sich nach der verwaisten Poststelle. „Die Post ist dran, im ,Treff 3000‘ eine Poststelle zu installieren“, machte der Schultes Hoffnung. „Brauchen wir einen Kreisverkehr?“ wollte einer wissen. Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten, die auf der von Hochwang kommenden Kreisstraße gefahren würden, führe ein Kreisverkehr für die Bewohner zu einer deutlichen Verbesserung, brach Weiß eine Lanze für das kontrovers diskutierte Projekt.Rudi Fritz